Zylinder oder Zylinderwerte (Cyl) geben im Brillenpass die Stärke der Korrektur einer Hornhautverkrümmung an, die mittels Zylinder-Gläsern korrigiert wird. In den Augen der Betroffenen kommt es zu Abbildungsfehlern, die aus einer besonderen Form der Hornhaut resultieren. Die Hornhaut ist dann nicht idealtypisch kugelförmig, sondern ungleichmäßig gewölbt. Das einfallende Licht wird deshalb an verschiedenen Stellen der Hornhaut unterschiedlich gebrochen – je stärker die Verkrümmung ausfällt, desto gravierender ist der Effekt. Die Zylinder innerhalb des Brillenglasses gleichen diese Unebenheit aus und erzeugen einen optimalen Brennpunkt.
Wenn die Hornhaut zu stark gekrümmt ist
In den meisten Fällen tritt eine Hornhautverkrümmung in Kombination mit weiteren Fehlsichtigkeiten auf. Besonders häufig zusammen mit einer Kurzsichtigkeit. Da die Hornhaut nicht nur die normale Krümmung aufweist, sondern zu stark gekrümmt ist, wird das einfallende Licht fehlerhaft gebrochen. Diese Brechungsfehler muss eine Brille oder eine Kontaktlinse ausgleichen.
Damit der Optiker Ihre Sehhilfe optimal anpassen kann, muss er genau wissen, an welchen Stellen Ihre Hornhaut zu stark gekrümmt ist. Die Messung erfolgt sowohl in senkrechter Richtung als auch waagerecht. Aus der Differenz beider Werte errechnet der Optiker den Wert für den Zylinder sowie den Wert der Achse.
Therapie mittels torischer Linsen oder Brillengläser
Der Zylinder ist einer von drei Werten, die dem Optiker beim Ausgleich der Hornhautverkrümmung helfen. Das Ausmaß des Astigmatismus wird in Dioptrien gemessen. Die Messung von Zylinder und Achse liefern Angaben darüber, auf welche Weise die fehlerhafte Wölbung der Hornhaut ausgeglichen werden muss. Die Betroffenen erhalten von ihrem Optiker Brillen mit sogenannten torischen Brillengläsern bzw. torische Kontaktlinsen.
Diese Sehhilfen gleichen eine vorhandene Kurz- oder Weitsichtigkeit aus. Zusätzlich korrigieren sie die Sehfehler infolge der falschen Krümmung der Hornhaut. Alle relevanten Messergebnisse Ihrer Augen hält der Optiker in Ihrem Brillen- bzw. Kontaktlinsenpass fest. Dort finden Sie den positiven oder negativen Sphärenwert, Angaben zur Hornhautverkrümmung plus Achs- und Zylinderwert sowie Angaben zur Pupillendistanz.
Gehen Sie regelmäßig zum Augenarzt oder Augenoptiker
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind sehr wichtig, weil sich viele Augenerkrankungen schleichend entwickeln. Bis sich erste Symptome zeigen, können krankhafte Veränderungen im Auge schon relativ weit fortgeschritten sein. Auch Fehlsichtigkeiten können sich unbemerkt und schleichend entwickeln. Vereinbaren Sie deshalb am besten einmal pro Jahr einen Termin beim Augenarzt. Der Mediziner schaut sich Ihr Auge in der Vergrößerung an und überprüft insbesondere den Zustand der Hornhaut und der Netzhaut.
Da die Makula für scharfes Sehen von entscheidender Bedeutung ist, steht sie bei der Untersuchung besonders im Fokus. Wertvolle Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für den sogenannten Grünen Star liefert eine Messung des Augeninnendrucks. Wenn der letzte Check beim Augenarzt noch nicht allzu lange zurückliegt und Sie nur eine Augenglasbestimmung vornehmen lassen möchten, können Sie das auch beim Optiker tun.