Die Hornhaut (med.: Cornea) bildet den äußeren Abschluss des Auges. Eine gesunde Hornhaut des Auges ist durchsichtig und hat eine gewölbte Form. Sie gehört zum dioptrischen Apparat des Auges und stellt den Bereich dar, auf den das von außen einfallende Licht als erstes trifft. Die Cornea ist scheibenförmig in die Lederhaut eingebettet und übernimmt gemeinsam mit der Augenlinse den größten Teil bei der Lichtbrechung ankommender Lichtstrahlen. Erfahren Sie hier mehr über die Hornhaut des Auges.
Hornhaut: Aufbau
Die Hornhaut ist mit rund 0,5 bis 0,7 Millimetern sehr dünn und besteht aus fünf Schichten (Epithelschicht, Bowman-Membran, Stroma, Descemet-Membran und Endothelzellschicht). Die äußere Schicht ist die Epithelschicht, die direkt in die Bindehaut übergeht. Die Epithelschicht sitzt der Bowman-Membran auf.
Das Stroma macht mit rund 90 Prozent den größten Teil der Hornhaut des Auges aus. Es schließt an die Descemet-Membran an, die auch zweite Glashaut genannt wird. Als innerste Schicht trennt die Endothelzellschicht die Hornhaut, von der mit Kammerwasser gefüllten, Augenkammer ab. In der Mitte ist die Stärke der Cornea am geringsten, an den Rändern fällt die sie etwas dicker aus.
Hornhaut: Funktion
Die Hornhaut des Auges nimmt eine entscheidende Rolle für die Funktionsweise des Auges ein. Sie bricht das Licht der Umwelt so, dass dieses auf einen möglichst kleinen Punkt auf der Netzhaut im Augeninneren gebündelt und abgebildet wird. Durch ihre Wölbung sorgt die Cornea für eine bestimmte Lenkung der Lichtstrahlen.
Erfolgt die Brechung auf korrekte Weise, entsteht auf der Makula ein scharfes Bild. Eine fehlerhafte Brechkraft verschiebt den Brennpunkt so, dass kein scharfes Sehen möglich ist. Gemeinsam mit dem Kammerwasser zwischen der Hornhaut und der Augenlinse hat das menschliche Auge eine Brechkraft von ca. +60 Dioptrien. Davon entfallen etwa. +43 Dioptrien direkt auf die Wölbung der Hornhaut.
Hornhaut: Versorgung
Über das Kammerwasser im Auge wird die innere Schicht der Hornhaut mit den erforderlichen Nährstoffen versorgt. Auch Sauerstoff gelangt auf diesem Wege ans Ziel. Für die Versorgung der äußeren Schicht der Hornhaut spielt ebenfalls eine Flüssigkeit eine entscheidende Rolle. Hierbei handelt es sich um den Tränenfilm.
Dieser besteht aus Hunderten von Substanzen, die jeweils ganz bestimmte Aufgaben wahrnehmen. Eine genügende Menge von Tränenflüssigkeit in ausreichender Qualität ist für die Gesunderhaltung der Hornhaut von großer Bedeutung. Wenn Sie mit trockenen, geröteten und gereizten Augen zum Augenarzt gehen, gehört deshalb zumeist eine Analyse des Tränenfilms zu den Untersuchungen.
Hornhaut: Untersuchung
Den äußeren Zustand der Hornhaut kann ein erfahrener Optiker oder Augenarzt oft schnell und zuverlässig beurteilen. Um die einzelnen Schichten, ihre Dicke und mögliche krankhafte Veränderungen genauer untersuchen zu können, sind allerdings technische Hilfsmittel erforderlich.
Optiker und Augenarzt verwenden zumeist das Spaltlampenmikroskop, das ihnen eine bis zu 40-fache Vergrößerung bietet. Keratometrie und Ophtalmometer sind weitere Instrumente zur Untersuchung. Wenn es darum geht, die Dicke der Hornhaut exakt zu vermessen, hat sich der Pachymeter bewährt.
Hornhautverkrümmung
Bei der Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) handelt es sich um eine Fehlsichtigkeit, bei der die Hornhaut des Auges verformt ist. Die sonst klare und durchsichtige Hornhaut des Auges weist in diesem Fall keine gleichmäßige Krümmung auf, sondern zeigt Unregelmäßigkeiten in ihrer Beschaffenheit.
Die Folgen sind, dass das Licht so fehlerhaft gebrochen wird, dass es nicht Punktförmig, sondern stabförmig auf der Netzhaut abgebildet wird (Stabsichtigkeit). Je nach Ausmaß der Verformung sehen Betroffene sowohl in die Nähe als auch Ferne verzerrt bzw. unscharf. Die Korrektur einer Hornhautverkrümmung ist mittels einer Laseroperation möglich
Hornhauterkrankungen
An der Hornhaut des Auges kann es zu mechanischen Schädigungen, Verleetzungen, Infektionen und nichtinfektiösen Entzündungen kommen. Eine Infektion der Hornhaut (Keratitis) wird häufig durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst und tritt gemeinsam mit einer sogenannten sekundären Bindehautentzündung auf. Wird die Keratitis nicht ausreichend behandelt, kann es im weiteren Verlauf zu Ulzerationen und Schäden an der Cornea kommen.
Bei der Hornhauterkrankung Keratokonus kommt es aufgrund einer angeborenen Wandschwäche der Cornea zu einer fortschreitenden Ausdünnung und kegelförmigen Verformung. Hierdurch entsteht eine zunehmende Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung und die Sehschärfe der betroffenen Patienten sinkt ab. Im Extremfall kann diese Erkrankung nur mit einer Hornhauttransplantation ausreichend therapiert werden.
Quellen:
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Schulte, E., Schumacher, U. & Schünke, M.: PROMETHEUS Kopf, Hals und Neuroanatomie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 3. Auflage, 2012.
Walter, P. & Plange, N.: Basiswissen Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage, 2017.
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