Hornhautverkrümmung, auch als Astigmatismus bekannt, ist eine häufige Sehstörung, die durch eine unregelmäßig geformte Hornhaut verursacht wird. Anstatt einer gleichmäßigen, kugelförmigen Oberfläche, weist die Hornhaut eine unregelmäßige Krümmung auf, die das Licht falsch auf die Netzhaut fokussiert. Dies führt zu verschwommenem oder verzerrtem Sehen in allen Entfernungen.
Aber kann man eine Hornhautverkrümmung durch Augenlasern korrigieren? Die Antwort lautet: Ja! In diesem Beitrag beleuchten wir, welche Augenlaserbehandlungen bei Hornhautverkrümmung am besten geeignet sind, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und wann die Behandlung schwierig werden kann.
Wie funktioniert das Augenlasern bei Hornhautverkrümmung?
Das Ziel des Augenlaserns bei Hornhautverkrümmung ist es, die unregelmäßige Krümmung der Hornhaut durch gezielte Abtragung des Hornhautgewebes zu korrigieren. Die Laserbehandlung formt die Hornhaut so um, dass sie das Licht wieder richtig auf die Netzhaut fokussieren kann. Hier sind die gängigsten Methoden:
1. LASIK (Laser-in-situ Keratomileusis)
LASIK ist die am häufigsten verwendete Methode zur Korrektur von Hornhautverkrümmung. Dabei wird ein dünner Flap auf der Hornhautoberfläche erstellt, der hochgeklappt wird. Ein Laser entfernt dann präzise Gewebe aus den tieferen Hornhautschichten, um die Krümmung zu korrigieren. Der Flap wird anschließend wieder zurückgelegt und schützt die behandelte Fläche, während das Auge heilt.
Vorteile von LASIK bei Hornhautverkrümmung:
- Schnelle Heilungszeit: Die meisten Patienten können bereits nach wenigen Tagen wieder klar sehen.
- Schmerzarme Behandlung: Die Behandlung ist in der Regel schmerzfrei, und die Erholungsphase verläuft unkompliziert.
- Geeignet für Astigmatismus: LASIK ist sehr effektiv bei der Korrektur von Hornhautverkrümmung, insbesondere bei moderaten bis mittleren Formen.
2. PRK (Photorefraktive Keratektomie)
Bei PRK wird kein Hornhaut-Flap erstellt. Stattdessen wird die oberste Hornhautschicht komplett entfernt, um die darunter liegende Schicht mit einem Laser zu modellieren. Diese Methode eignet sich besonders für Patienten mit dünner Hornhaut oder bestimmten anatomischen Gegebenheiten, die LASIK ungeeignet machen.
Vorteile von PRK bei Hornhautverkrümmung:
- Geeignet bei dünner Hornhaut: PRK ist ideal, wenn LASIK aufgrund einer zu dünnen Hornhaut nicht möglich ist.
- Effektive Korrektur: Auch PRK kann eine Hornhautverkrümmung präzise korrigieren und sorgt für dauerhaft gute Ergebnisse.
3. SMILE (Small Incision Lenticule Extraction)
SMILE ist eine minimalinvasive Methode, die sich besonders für die Korrektur von Kurzsichtigkeit und mildem Astigmatismus eignet. Bei SMILE wird kein Flap erstellt, sondern ein kleines Stück Gewebe (Lentikel) wird mit einem präzisen Laser im Inneren der Hornhaut entfernt.
Vorteile von SMILE bei Hornhautverkrümmung:
- Minimalinvasiv: Durch den kleinen Schnitt ist die Heilungszeit oft kürzer und es besteht weniger Risiko für Trockenheit.
- Stabilität der Hornhaut: Da die Hornhaut intakt bleibt, bleibt die strukturelle Stabilität des Auges besser erhalten.
Wie stark darf die Hornhautverkrümmung für das Augen lasern sein?
Eine Hornhautverkrümmung kann in den meisten Fällen erfolgreich mit Laserbehandlungen korrigiert werden, jedoch gibt es Einschränkungen:
Schwerer Astigmatismus: Bei Patienten mit stärkeren Hornhautverkrümmungen (> 6 Dioptrien) ist eine gründliche Untersuchung notwendig, um die Hornhautdicke und -stabilität zu prüfen. In solchen Fällen könnten andere Optionen wie der Einsatz von torischen Intraokularlinsen (ICL) in Betracht gezogen werden.
Leichter bis mittlerer Astigmatismus: Patienten mit einem Astigmatismus bis zu etwa 5 Dioptrien sind in der Regel gute Kandidaten für das Augenlasern.
Hornhautdicke als Kriterium:
Neben der Schwere des Astigmatismus spielt auch die Dicke der Hornhaut eine entscheidende Rolle. Bei zu dünner Hornhaut kann das Augenlasern riskant sein, da das verbleibende Gewebe nach der Behandlung nicht stabil genug ist. Hier kommen oft Alternativen wie PRK oder SMILE zum Einsatz, die weniger Gewebe abtragen.
Was, wenn die Hornhautverkrümmung zu stark ist?
Wenn die Hornhautverkrümmung zu stark ist oder andere anatomische Probleme wie eine sehr dünne oder instabile Hornhaut vorliegen, könnte das Augenlasern nicht die beste Lösung sein. In solchen Fällen gibt es alternative Methoden:
Refraktiver Linsentausch (RLE): Bei fortgeschritteneren Sehproblemen, die nicht nur durch Hornhautverkrümmung verursacht werden, könnte der Austausch der natürlichen Linse durch eine künstliche Linse (ähnlich einer Kataraktoperation) die bessere Option sein.
Torische Intraokularlinsen (ICL): Hierbei handelt es sich um künstliche Linsen, die in das Auge eingesetzt werden und speziell für die Korrektur von Astigmatismus entwickelt wurden. Diese Methode ist besonders sinnvoll bei starker Hornhautverkrümmung, wenn Augenlasern nicht möglich ist.
Augen lasern bei Hornhautverkrümmung – Vielseitige Lösungen
Ob LASIK, PRK oder SMILE – es gibt verschiedene effektive Laserbehandlungen, um eine Hornhautverkrümmung zu korrigieren. Die Wahl der besten Methode hängt von der Schwere des Astigmatismus, der Hornhautdicke und den individuellen Voraussetzungen des Auges ab. Eine gründliche Voruntersuchung durch spezialisierte Augenärzt:innen ist entscheidend, um die richtige Entscheidung zu treffen.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob das Augenlasern für Ihre Hornhautverkrümmung infrage kommt, empfehlen wir Ihnen, einen Termin in einer erfahrenen Augenklinik zu vereinbaren. Lassen Sie sich ausführlich beraten und finden Sie gemeinsam mit den Expert:innen die beste Lösung für Ihre Sehkraft.
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