StartErkrankungenPupillendistanz: So wird Ihr Augenabstand bestimmt

Pupillendistanz: So wird Ihr Augenabstand bestimmt

Die Pupillendistanz (Abk. PD) beschreibt den Abstand der Pupillen von der Mitte des Nasenrückens und ist der wichtigste Zentrierungsparameter beim Einarbeiten neuer Brillengläser in die Fassung. Um die Pupillendistanz zu ermitteln, misst man von einer Pupille bis zur Mitte des Nasenrückens. Brillenträger finden die Werte in der Regel in ihrem Brillenpass, wo diese je Seite in Millimeter angegeben sind. Die durchschnittliche Pupillendistanz von Erwachsenen liegt bei etwa 63 Millimeter. Bei Kontaktlinsenträgern spielt dieser Wert keine Rolle, da sich die Sehhilfen direkt auf dem Tränenfilm des Auges befindet.

Was ist die Pupille?

Die Pupille ist eine kreisförmige Öffnung (sog. Sehloch) die von der als Regenbogenhaut bekannten Iris umgeben ist. Ihre Funktion ist identisch mit der Funktion einer Blende bei einer Kamera oder einem Fotoapparat. Die Pupille kann sich auf unterschiedliche Lichtverhältnisse anpassen, sich bei Dunkelheit weiten oder bei starkem Licht verkleinern (Akkommodation).

Pupille (Auge)
© unsplash

Die Veränderungen der Pupille sind keine bewusst herbeigeführten Prozesse, sondern sie laufen unwillkürlich ab und werden allein durch die Intensität des Lichtes gesteuert. Die erforderlichen Impulse für die beteiligten Muskeln kommen aus dem Mittelhirn. Aufgrund dieser Anpassungseigenschaften sollte man die Pupillendistanz nicht vom Rand der Pupille sondern stets von der Mitte aus messen.


Die Pupillendistanz ist essentiell wichtig

Die Pupillendistanz ist der Zentrierungsparameter beim Einschleifen der Gläser. Im Normalfall werden Korrekturbrillen aus gewölbtem Glas geschliffen, bei dem genau ein Punkt an dem der Mittelpunkt der Wölbung ist (optischen Mittelpunkt). Um ein optimales Korrekturbild zu erzeugen, sollte dieser Punkt genau vor der Pupille sitzen. In Kombination mit dem richtigen Dioptrienwert wird so ein gestochen scharfes Bild auf der Netzhaut des Auges abgebildet.

© pathdo / Fotolia

Kommt es durch einen Fehler bei der Einmessung zu einem seitlichen Versatz, führt dies zu einem unscharfen Bild in der Darstellung, dass auf Dauer störend sein kann und im schlimmsten Fall Kopfschmerzen hervorruft.


Wie wird die Pupillendistanz gemessen?

In der Regel erfolgt die Pupillendistanz Messung beim entspannten Blick in die Ferne. Bei Gleitsichtgläsern erfolgt, zur Berücksichtigung der herabgesetzten Pupillendistanz beim Nahsehen, noch eine Anpassung an die Nahzone des Sehens. Je nach Optiker werden unterschiedliche Verfahren zur Bestimmung des Abstandes der Pupillen angewendet.

Viele Optiker arbeiten mit einem speziellem Lineal oder einer Messbrille, die ihnen über angepasste Skalen die Abstände anzeigen. Ein moderneres Verfahren stellt das digitale Pupillometer dar. Dabei wird mit Hilfe eines Lichtreflexes am höchsten Punkt der Hornhaut des Auges der optische Mittelpunkt der Hornhaut bestimmt. Diese Methode ist noch etwas exakter als die Messung mit Lineal oder einer Messbrille.


Quellen:
Buser, A. & Friedburg, D. & Lachenmayr, B.: AugeBrille – Refraktion. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 5. Auflage, 2016.
Dietze, H.: Die optometrische Untersuchung. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 2015.

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