StartGesundheitDie Iris im Auge (Regenbogenhaut) – Aufbau und Funktion

Die Iris im Auge (Regenbogenhaut) – Aufbau und Funktion

Die Iris im Auge, auch Regenbogenhaut genannt, ist eine kreisförmige Gewebeschicht, die sich zwischen der vorderen und hinteren Augenkammer befindet. Sie reguliert den Lichteinfall ins Auge und sorgt für unsere individuelle Augenfarbe.

Die Iris ist flexibel und kann sich je nach Lichtverhältnissen verengen oder erweitern, um die richtige Menge an Licht ins Auge zu lassen. Dieser Mechanismus ist entscheidend für eine optimale Sehqualität und schützt das Auge vor Überbelichtung.

Anatomischer Aufbau der Iris

Die Iris ist der vorderste Teil der mittleren Augenhaut (Uvea) und schwimmt im Kammerwasser zwischen der Hornhaut und der Augenlinse. Sie hat einen Durchmesser von etwa 11–12 mm und ist über den Ziliarkörper (Corpus ciliare) mit der Lederhaut (Sklera) verbunden. Ihr innerer Rand bildet die Pupille, deren Größe durch zwei spezielle Muskeln reguliert wird:

  • Musculus sphincter pupillae (Pupillenschließmuskel): Verengt die Pupille bei starkem Licht (Miosis)
  • Musculus dilatator pupillae (Pupillenöffner): Weitet die Pupille bei Dunkelheit (Mydriasis)

Die Iris besteht aus mehreren funktionalen Schichten:

1. Vordere Grenzschicht (Stratum limitans anterior)

Die äußerste Schicht enthält Bindegewebszellen und Pigmentzellen, die die Augenfarbe bestimmen. Menschen mit braunen Augen besitzen mehr Pigment, während Menschen mit blauen oder grünen Augen weniger Pigment in dieser Schicht haben.

2. Stroma (Bindegewebe mit Muskeln und Blutgefäßen)

Das Stroma ist die dickste Schicht der Iris und enthält:

  • Kollagenfasern, die für die Elastizität sorgen
  • Blutgefäße, die die Iris mit Nährstoffen versorgen
  • Pigmentzellen, die die endgültige Farbe der Iris beeinflussen
  • Den Pupillenschließmuskel (Musculus sphincter pupillae), der die Pupille bei Helligkeit verengt

Da die Struktur des Stromas individuell ist, kann sie – ähnlich einem Fingerabdruck – zur Identifikation genutzt werden.

Die Augenfarbe variiert je nach Pigmentanteil:

  • Braune Augen: Hoher Pigmentanteil
  • Blaue, grüne oder graue Augen: Weniger Pigment, wodurch Licht gestreut wird

3. Pigmentblatt (Stratum pigmentosum)

Die hinterste Schicht der Iris ist stark pigmentiert und sorgt dafür, dass kein Licht unkontrolliert in das Auge eintritt. Hier liegt auch der Pupillenöffner (Musculus dilatator pupillae), der für die Erweiterung der Pupille zuständig ist. Diese Schicht ist unabhängig von der Augenfarbe dunkel.

Iris Infografik
© Alila Medical Media / Fotolia

Funktion der Iris

Die Hauptaufgabe der Iris ist die Regulation des Lichteinfalls ins Auge. Ihre Muskeln steuern den Pupillendurchmesser je nach Lichtintensität:

  • Bei hellem Licht kontrahiert der Pupillenschließmuskel → die Pupille verengt sich (Miosis) → weniger Licht tritt ins Auge ein
  • Bei Dunkelheit kontrahiert der Pupillenöffner → die Pupille weitet sich (Mydriasis) → mehr Licht gelangt ins Auge

Dieser Mechanismus wird durch den Pupillenreflex gesteuert, der unwillkürlich abläuft. Durch die Anpassung der Pupillengröße schützt die Iris das Auge vor Überbelichtung und verbessert die Sehschärfe.

Die Iris ist also ein wichtiger Bestandteil des dioptrischen Apparates und trägt dazu bei, dass das Auge sich optimal an verschiedene Lichtverhältnisse anpassen kann.

Quellen:
Burk, A. & Burk, R.: Checkliste Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Ausgabe, 2018.
Leydhecker, W.: Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 23. Ausgabe, 1987.
Sachsenweger, M.: Duale Reihe Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 2002.

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