StartErkrankungenIridozyklitis: Ursachen, Symptome, Behandlung & Komplikationen

Iridozyklitis: Ursachen, Symptome, Behandlung & Komplikationen

Eine Iridozyklitis (auch: anteriore Uveitis) bezeichnet eine kombinierte Entzündung im Inneren des Auges, genauer der Iris (Iritis) und des Ziliarkörpers (Zyklitis). Durch die enge Lage zueinander treten Entzündungen an beiden Organen oft in Kombination auf. Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt, haben Betroffene keine Langzeitfolgen zu befürchten.

Iridozyklitis: Die Einführung

Die Iridozyklitis ist eine Entzündung im Inneren des Auges und stellt die häufigste Form der Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut) dar. Betroffen von der Entzündung sind zum einen die Regenbogenhaut (Iris) und zum anderen der Ziliarkörper.

In den meisten Fällen hat die Iridozyklitis ihren Auslöser in einer systematischen Grunderkrankung und ist nicht infektiös bedingt. Sie tritt häufig akut und ohne Vorwarnung auf, kann in einem Viertel der Fälle aber auch einen chronischen Verlauf nehmen. In Mitteleuropa und den USA beträgt die Anzahl der Neuerkrankungen im Jahr ca. 35 pro 100.000 Einwohner.


Iridozyklitis: Die Ursachen

Die Iridozyklitis als Entzündungsreaktion kann durch verschiedenste Ursachen ausgelöst werden. Im Wesentlichen unterscheidet man dabei zwei Gruppen von Auslösern.

  1. Nichtinfektiöse Ursachen: Die häufigsten nichtinfektiösen Ursachen einer Iridozyklitis sind systemische Grunderkrankungen oder reizende Chemikalien. Zu den systematischen Grunderkrankungen gehören eine Reihe von Autoimmunerkrankungen (z. B. rheumatische Erkrankungen) oder chronisch entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn, Arthritis, Sjögren-Syndrom, Colitis ulcerosa und das Bechterew-Syndrom.
  2. Infektiöse Ursachen: Auch Infektionen durch Bakterien oder Viren können auf die Region der vorderen und hinteren Augenkammer übergreifen und eine Iridozyklitis verursachen. Dazu gehören zum Beispiel Bakterien wie Gonokokken („Tripper“) oder Syphilis sowie Herpesviren, wie Herpes simplex oder Herpes zoster. In seltenen Fällen können auch das Bakterium Leptospira oder der Borreliose Erreger die Ursache einer Iridozyklitis sein.
Iridozyklitis Ursachen
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Iridozyklitis: Die Symptome

Eine Iridozyklitis kann sich in einer Reihe von Symptomen äußern, die anfangs häufig nur am betroffenen Auge auftreten. Symptome sind in erster Linie:
Sehstörungen,
Augenschmerzen
• und Lichtscheue.
Oft sind die Reaktionen der Pupille verlangsamt und es kommt zu Verklebungen zwischen Iris und Hornhaut.
Weitere Symptome sind:

  • Lichtempfindlichkeit des Auges
  • Wahrnehmung von Doppelbildern
  • Farbänderung der Pupille
  • Tränende Augen
  • Partielle Gesichtsfeldausfälle (Skotom)
  • Schleiersehen durch Trübung des Glaskörpers
  • Eiweißablagerungen im Bereich der Hornhaut

In schweren Fällen kann sich eine vorübergehende oder dauerhafte Erblindung auf einen oder beiden Augen einstellen. Wird die Iridozyklitis rechtzeitig behandelt, klingen alle genannten Symptome nach wenigen Wochen wieder ab, ohne das betroffene Patienten Komplikationen oder Langzeitschäden befürchten müssen.

Iridozyklitis: Symptome
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Iridozyklitis: Die Diagnose

Bei der ersten Blickdiagnose zeigen sich dem Augenarzt meist ein rotes Auge und eine eng-gestellte Pupille (Miosis). Bei der weiterführenden Untersuchung erkennt der Facharzt typische Befunde wie eine Trübung des Kammerwassers, Verklebungen zwischen Iris und Hornhaut oder Vorwölbungen der Regenbogenhaut.

Bei schweren Fällen hat die Iridozyklitis auch das Zweite Augen befallen und es kann zu Kalk-Infiltration in die Hornhaut kommen. Darüber hinaus kann sich ein Glaukom oder Grauer Star entwickelt haben. Stellt der Augenarzt fest, dass der Ziliarkörper soweit geschädigt ist, dass er kein Kammerwasser mehr absondert, hat das Auge oft begonnen im gesamten zu schrumpfen. Entwickelt sich die Iridozyklitis ab diesen Punkt ohne Behandlung weiter, kommt es letztendlich zu einer Erblindung des Betroffenen.

Iridozyklitis: Diagnose
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Iridozyklitis: Die Therapie

Unbehandelt kann eine Iridozyklitis zu der Entwicklung eines Glaukoms, eines Grauen Stars oder im schlimmsten Fall zu einer Erblindung führen. Daher sollte schnellstmöglich eine Therapie mit einem entzündungshemmenden Antibiotikum oder einem Kortisonpräparat durchgeführt werden. Führen diese nicht zum Erfolg, kann auch die Gabe bestimmter Immunsuppressiva eine Alternative darstellen.

Um ein Verkleben von Iris und Hornhaut zu verhindern, kann auch eine Weitstellung der Iris durch die Gabe von Augentropfen mit Atropin sinnvoll sein. Als angenehm und hilfreich hat sich auch die Verwendung von Infrarotstrahlung zur allgemeinen Linderung der Symptome herausgestellt.

Liegen systematische Grunderkrankungen wie zum Beispiel Rheuma oder Morbus Crohn vor, ist es sinnvoll einen entsprechenden Facharzt zu konsultieren, um Entzündungsauslöser sinnvoll zu identifizieren und zu therapieren.


Quellen:
Grehn, F.: Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 31. Auflage, 2012.
Lang, G. K. & Lang, G. E.: Augenheilkunde essentials. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1. Auflage, 2015.
Pleyer, U. (Hrsg.): Entzündliche Augenerkrankungen. Springer-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage, 2014.

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