Der Begriff Augenschmerzen (med.: Ophthalmalgia) beschreibt alle Schmerzen, die ihren Ursprung in den Augen selbst oder im direkten Augenumfeld haben. Augenschmerzen gelten nicht als eigene Krankheit, sondern treten oft als Symptome einer anderen Grunderkrankung auf. Dabei treten sie häufig gemeinsam mit Kopfschmerzen auf. In seltenen Fällen sind sie mit Sehstörungen verknüpft.
Egal ob die Schmerzen im Auge leicht oder stark sind, oft sind diese ein Warnsignal, dass ernst genommen werden sollte. Häufig sind die Ursachen für Augenschmerzen harmlos und treten als Begleiterscheinung in Verbindung mit Stress oder Übermüdung auf.
Dennoch können sie auch Hinweise auf eine Nasennebenhöhlenentzündung, Kopfschmerzen oder einer Migräne-Attacke sein. In seltenen Fällen liegen ernsthafte krankhafte Veränderungen oder Erkrankungen vor, die die Augen nachhaltig schädigen können.
Vor allem, wenn die Augenschmerzen plötzlich, stark und ohne erkennbaren Grund gemeinsam mit Sehstörungen auftreten sollten Sie ein Augenarzt aufsuchen.
Die Formen von Augenschmerzen
Grundsätzlich unterscheiden Mediziner zwei Formen von Augenschmerzen:
- Okulare Augenschmerzen: bezeichnen Schmerzen, die auf der Augenoberfläche wahrgenommen werden.
- Orbitale Augenschmerzen: beschreiben hingegen die Schmerzen, die in der Augenhöhle liegen.
Die Ursachen von Augenschmerzen
Manchmal kommen auch andere Erkrankungen als Ursache für die Augenschmerzen infrage. Mitunter können diese sogar das Sehvermögen gefährden. Hier ist es ratsam, bei Bedarf noch weitere Fachärzte hinzuzuziehen, um den auslösenden Faktor zu finden.
Ursachen für Schmerzen am Auge (okulare Ursachen):
- Sehfehler (wie z. B. Kurz-/ Weitsichtigkeit)
- Fremdkörper im Auge
- Bindehautentzündung
- Gerstenkorn
- Hornhauterkrankungen (z. B. Keratitis)
- Infektionen der Talgdrüsen (Blepharitis)
- Glaukomanfall
- Augentumor
Ursachen für Schmerzen in der Augenhöhle (orbitale Ursachen):
- Glaukom (Grüner Star)
- Migräne
- Entzündung der Regenbogenhaut (Iris)
- Tumore der Augenhöhle
- Sehnerventzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Verletzungen im Auge
Die Symptome von Augenschmerzen
Typisches Symptom für okuläre Augenschmerzen ist ein kratzendes, brennendes und/oder juckendes Fremdkörpergefühl im Auge.
Orbitale Augenschmerzen zeigen sich meist durch ein unangenehmes und durchdringendes Ziehen, Bohren oder Pochen.
Gut zu wissen: Leiden Sie zudem unter folgenden zusätzlichen Symptomen kann dies Hinweis auf einen medizinischen Notfall sein und Sie sollten unverzüglich einen Augenarzt aufsuchen:
- Sehstörungen
- Verminderte Sehschärfe
- Fieber
- Starke Ermüdung
- Schüttelfrost
- Schwindel
- Übelkeit
- Herausgewölbtes Auge
- Schmerzen bei Augenbewegungen
Die Diagnose von Augenschmerzen
Hinweise können die persönliche Krankheitsgeschichte oder Krankheiten innerhalb der Familie geben. Auf Grundlage der Anamnese erfolgt im nächsten Schritt eine körperliche Unterschung und eine Untersuchung der Augen. Bei der körperlichen Untersuchung misst der Arzt zum Beispiel Fieber oder testet die Schmerzempfindlichkeit im Gesicht.
Ergeben sich keine Erkrankungen am oder um die Augen und deuten die Befunde auf andere Ursachen hin, erfolgt die Weiterleitung an einen anderen Facharzt. Je nach Verdachtsdiagnose werden dann etwa Internisten, Neurologen, HNO-, Haut- oder Zahnärzte oder eventuell auch einen Psychiater hinzugezogen.
Die Behandlung von Augenschmerzen
Egal woher die Augenschmerzen kommen, zu den wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten gehört es, den Augen Ruhe zu gönnen.
Tipp: Strengen Sie Ihre Augen nicht zusätzlich an und geben Sie ihnen eine Pause von Bildschirmarbeit, Fernsehen und sogar Lesen. Dafür ist es hilfreich, die Augen mehrmals am Tag für einige Minuten abzudecken.
• Darüber hinaus sollten Kontaktlinsenträger/innen solange auf eine Brille zurückgreifen, bis die Augenschmerzen vollständig abgeklungen sind.
• Leiden Betroffene an einem Gerstenkorn oder Infektion der Talgdrüsen, können warme Kompressen auf den Augenlidern dabei helfen, die Schmerzen zu lindern.
• Bei Fremdkörpergefühl in den Augen bieten Augenspülungen oder Tränenersatzmittel eine gute Möglichkeit. Diese helfen dabei, den Fremdkörper schonend zu entfernen oder die Hornhaut und Bindehaut des Auges wieder ausreichend zu befeuchten.
• Sollten die Schmerzen an den Augen in Folge einer bakteriellen Bindehautentzündung auftreten, erfolgt einer Therapie mittels antibiotischer Augentropfen. Durch Viren ausgelöste Augenschmerzen können bisher leider nicht ursächlich therapiert werden. Ausnahme bilden Herpesviren, die durch sog. Virustatika in ihrer Vermehrung gehindert werden können.
• Zur Behandlung Glaukom-induzierter Schmerzen werden meist augeninnendrucksenkende Augentropfen verwendet, die den Augeninnendruck wieder auf Normalniveau senken. Auch operative Verfahren kommen hier in Frage. Dabei wird mithilfe einer Laserbehandlung das Abflusssystem des Auges reguliert
Vermuten die behandelnen Ärzte neurologische Ursachen für die Augenschmerzen, werden in der Regel eine Magnetresonanztomographie oder eine Computertomografie durchgeführt. Diese können weitere Rückschlüsse auf den genauen Ursprung der Schmerzen geben.
Quellen:
Burk, A. & Burk, R.: Checkliste Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Auflage, 2018.
Grehn, F.: Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 31. Auflage, 2012.
Pleyer, U. (Hrsg.): Entzündliche Augenerkrankungen. Springer-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage, 2014.