Eine Endothelzell-Untersuchung (auch: Endothelmikroskopie) ermöglicht es, Veränderungen der Hornhaut des Auges frühzeitig festzustellen. Eine Endothelmikroskopie ist vor operativen Eingriffen sinnvoll und dient auch als allgemeine Früherkennungsmaßnahme. Sie gehört aber nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen sondern zählt zu den sog. IGeL-Leistungen. Erfahren Sie hier alle weitern Informationen zur Endothelzell-Untersuchung.
Endothelzell-Untersuchung: Einführung
Eine Endothelzell-Untersuchung mithilfe einer Endothel-Zell-Biomikroskopie ist ein Verfahren, das mit einem sogenannten Endothelzellen-Messgerät durchgeführt wird. Es handelt sich um ein modernes sowie präzises Mikroskop, das computergestützt arbeitet. Mit diesem Apparat kann man alle Hornhautschichten und das Endothel, die innerste Zellschicht, mit einer sehr hohen Auflösung mikroskopisch untersuchen. Es lassen sich sowohl Dichte als auch Struktur der Endothelzellen ohne mechanische Berührung darstellen. So wird die Leistungsfähigkeit und der Gesundheitszustand des Hornhaut-Endothels ermittelt.
Endothelzell-Untersuchung: Struktur der Hornhaut
Die Hornhaut ist der klare sowie gewölbte vordere Teil der äußeren Augenhaut und leistet den überwiegenden Teil der Lichtbrechung. Sie bildet zudem den vorderen Abschluss des Augapfels. Sie ist von Tränenflüssigkeit benetzt, enthält keine Gefäße und ist von vielen Nervenenden durchzogen. Direkt hinter der Hornhaut befindet sich die mit klarem Gewebewasser gefüllte vordere Augenkammer. Damit der Mensch sehen kann, passiert das einfallende Licht zuerst die klare Hornhaut. Erst danach erreichen die Lichtstrahlen die Netzhaut und werden von da aus an das Gehirn weitergeleitet.
Eine Schicht von Zellen, die sich an der Innenseite der Hornhaut befinden, regelt den Wassergehalt der Hornhaut via Pumpenfunktion und die Lichtdurchlässigkeit. Sie wird Hornhaut-Endothel genannt. Eine Trübung der Hornhaut führt also zur deutlichen Minderung der Sehschärfe und erhöht parallel die Blendempfindlichkeit. Degenerative Erkrankungen, Alterungsprozesse, Entzündungen, Verletzungen, Operationen und auch Kontaktlinsen können das Hornhaut-Endothel stören. Die Folge kann eine Trübung sowie Schwellung der Hornhaut sein, was daraufhin zu schmerzhaften Veränderungen der Hornhaut-Oberfläche führt.
Wann ist eine Endothelmikroskopie möglich?
Vor jeder Operation, bei der man eine zusätzliche (phake) Linse zwecks Korrektur einer hohen Fehlsichtigkeit implantiert, nimmt der Augenarzt eine Messung der Endothelzellen der Hornhaut vor. Man bezeichnet das hintere Epithel der Hornhaut nicht selten als Hornhautendothel. Eine solche Untersuchung ist nicht invasiv und dauert in der Regel nur wenige Minuten.
Insbesondere nach medizinischen Eingriffen am Auge sollte eine Messung mit dem Endothelzellenmikroskop mindestens einmal im Jahr vorgenommen werden. Das heißt also vor und nach refraktiver Chirurgie wie PRK, Linsenimplantationen oder Femto-LASIK. Auch Kontaktlinsenträger oder Menschen, bei denen eine genetische Disposition zu Endothel-Erkrankungen vorhanden ist, sollten die Untersuchung vornehmen lassen.