Der Begriff „verschwommen Sehen“ bezeichnet eine Einschränkung des Sehvermögens und zählt zu den häufigsten Symptomen in der Augenheilkunde. Es geht oft einher mit einem zunehmenden Sehstärkenverlust und einer Störung der Wahrnehmung. Die vielfältigen Ursachen reichen von einem Brechungsfehler des Auges über neurologische Störungen bis hin zu Tumoren. Erfahren Sie mehr in diesem Beitrag.
Verschwommen Sehen: Ursachen
Es gibt unterschiedliche Verletzungen oder Erkrankungen die Sehstörungen im Form von verschwommenen Sehen verursachen können. Zu den häufigsten gehören:
- Kurz- und Weitsichtigkeit aufgrund eines Brechungsfehlers (Ametropie)
- Trübung der normalerweise transparenten Augenlinse durch einen Grauen Star
- Altersabhängige Makuladegeneration
- Diabetische Retinopathie
- Erkrankungen der Netzhaut
- Migräne
- Erkrankungen der Sehnerven
- Glaukom
Verschwommen Sehen: Symptome
Betroffene können Objekte oder die Umwelt häufig nur noch undeutlich oder wie „durch einen Schleier“ erkennen. Begleiten andere Symptome das verschwommen Sehen, sollte unverzüglich ein Augenarzt aufgesucht werden. Zu diesen gehören:
- Starke Kopfschmerzen
- Augenschmerzen
- Plötzlicher Verlust der Sehschärfe
- Gesichtsfeldausfall
- Sichtbare Veränderungen an der Struktur der Augen
Verschwommen Sehen: Behandlung
Im ersten Schritt erfolgt eine genaue Untersuchung der Augen. Mithilfe von Sehtests, einer Augeninnendruckmessung und/oder einer Funduskopie kann der Facharzt auf die Suche nach der Ursache des verschwommenen Sehens gehen. Weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder eine Blutanalyse können bei Bedarf weitere Aufschlüsse über die Ursache liefern. Wurden die Auslöser oder Ursache des verschwommenen Sehens herausgefunden, kann eine gezielte Therapie eingeleitet werden.
Sind Brechungsfehler wie Kurz- oder Weitsichtigkeit Ursache, können mit Bereitstellung einer passenden Sehhilfe die Symptome beseitigt werden. Als Alternative steht in diesem Fall auch ein operativer Eingriff (Laseroperation) zum Ausgleich des Brechungsfehlers zur Verfügung.
Leidet der Betroffene unter Diabetes mellitus ist eine Regulierung des Insulinspiegels erforderlich um eine Wiederherstellung der Sehkraft zu erreichen. Bei Netzhautablösungen muss in vielen Fällen ein operativer Eingriff durchgeführt werden um das verschwommene Sehen wieder rückgängig zu machen. Wurde ein grauer Star (Katarakt) diagnostiziert können korrektive Linsen (IOLs) verwendet werden, um die Sehschärfe wieder zu verbessern.
Verschwommen Sehen: Vorbeugung
Leider kann verschwommenes Sehen nur sehr bedingt vorgebeugt werden. Eine gesunde Lebensführung hilft aber sicherlich dabei, das allgemeine Wohlbefinden, die Gesundheit und auch die Sehkraft zu erhalten. Sind Fremdkörper im Auge, Juckreiz oder andere Reizungen Ursache der eingeschränkten Sicht, kann eine Augenspülung oder andere Hausmittel erste Linderung verschaffen.
Sollten die Symptome bestehen bleiben oder durch andere Ursachen auftreten ist es immer ratsam einen Arzt aufzusuchen und eine frühzeitige Einschätzung der Symptomatik zu gewährleisten. Je zeitnaher ein Facharzt aufgesucht wird, umso höher sind die Heilungschancen auch bei ernsteren Erkrankungen.
Quellen:
Burk, A. & Burk, R.: Checkliste Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Auflage, 2018.
Pleyer, U. (Hrsg.): Entzündliche Augenerkrankungen. Springer-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage, 2014.
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