Wer kennt es nicht: Tag für Tag steht man auf, reibt sich kurz die Augen und stellt fest, dass sich Schlaf im Auge, speziell am Lidrand, angesammelt hat. Andere Begriffe dafür sind auch „Schlafkörnchen“, „Schlafsand“ oder „Matzel“. Hinter allen Bezeichnungen steckt eine Mixtur aus Salzen, Proteinen, Haut- oder Blutzellen, Schmutzpartikel und einem Sekret der Bindehaut. Obendrauf kommt eine Substanz, die in den sogenannten Meibom-Drüsen des Auges hergestellt wird. Erfahren Sie in diesem Beitrag alles, was Sie über Schlaf im Auge wissen müssen.
Schlaf im Auge: Entstehung
Um unser Auge mit Nährstoffen zu versorgen, es vor Keimen zu schützen und Fremdkörper auszuschwemmen, werden die vorderen Abschnitte des Auges (z. B. Bindehaut, Hornhaut) durch die Tränenflüssigkeit und Schleim aus den Becherzellen der Bindehaut konstant feucht gehalten. Ein regelmäßiger Lidschlag verteilt den dünnen Tränenfilm gleichmäßig über unsere Augen. Durch die Vermischung mit der öligen Flüssigkeit der sog. Meibom-Drüsen wird zudem die Verdunstung des Feuchtigkeitsfilmes auf dem Auge verringert.
Während des Schlafens wird die Produktion der Tränenflüssigkeit heruntergefahren und es sammelt sich eine Mischung aus Salz, Proteinen, Haut- und Blutzellen, Schmutzpartikeln sowie dem Sekret aus den Meibom-Drüsen an den Lidrändern an. Dort trocknet und verkrustet das Sekret über Nacht. Rückstände davon nehmen wir am Morgen als weißlich und körnigen Schlaf im Auge (Schlafsand) wahr.
Dass die Mengen an morgendlichen Schlaf im Auge immer unterschiedlich sind, liegt daran, dass die Menge an Schmutzpartikeln variiert. Für gewöhnlich lässt sich der Schlaf und das etwas eigenartige Fremdkörpergefühl spätestens mit einer gründlichen Gesichtswäsche aus den inneren Lidwinkeln entfernen. Allerdings sollten Sie wachsam sein, wenn es zu einer krankhaften Vermehrung des Schleims kommt oder sich öfter große, gelbliche Körner an den Lidrändern ansammeln. Dies können erste Hinweise auf eine mögliche Erkrankung des Auges sein.
Tagsüber bleibt das Phänomen des Schlafs im Auge zumeist aus, da die Mischung aus Tränenflüssigkeit und Sekret der Meibom-Drüsen das Auge konstant feucht halten und durch ständiges Blinzeln automatisch in Richtung des inneren Augenwinkels ablaufen.
Schlaf im Auge: Hinweise auf Erkrankungen
Ein vermehrter Schlafsand am Morgen kann Hinweis auf eine Erkrankung sein. Umwelteinflüsse wie Bakterien oder Viren können eine Entzündung der Bindehaut des Auges (Konjunktivitis) und des Lidrandes (Blepharitis) verursachen. Dabei kann eine krankhafte Vermehrung des Schleims auftreten, die eine medikamentöse Behandlung nötig macht. Wenn die Auffälligkeiten länger als 24 Stunden anhalten, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen.
Auch tagsüber kann es zu vermehrten Schlaf im Auge kommen. Oft tritt das Phänomen dann bei Menschen auf, die aufgrund vermehrter PC- oder Bildschirmarbeit weniger blinzeln. Durch das Starren auf den Bildschirm verringert sich die Tränenflüssigkeit, die Augen trocknen schneller aus und Bakterien oder Schmutzpartikel haben leichtes Spiel sich am Lidrand anzusammeln. Hier helfen sogenannte Tränenersatzmittel, die Sie von Ihrem Augenarzt verschrieben bekommen können und die für eine ausreichende Befeuchtung der Augen sorgen.
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