Als Korrektionswerte bezeichnet man in der Augenoptik die Angaben, die man benötigt um vorhandene Fehlsichtigkeiten mittels einer Brille oder Kontaktlinsen zu korrigieren. Eine handwerklich perfekte Brille und gut angepasste Kontaktlinsen ermöglichen Ihnen scharfes Sehen trotz Fehlsichtigkeit. Dies ist auch bei ausgeprägten Sehfehlern möglich – vorausgesetzt, die Brille oder die Linsen entsprechen exakt den Bedürfnissen Ihrer Augen und wurden optimal durch einen Spezialisten angepasst.
Augenglasbestimmung beim Optiker durch Korrektionswerte
Ganz am Anfang steht immer die Augenglasbestimmung. Es handelt sich um einen Sehtest, der mit weiteren Messungen kombiniert wird. Das Ziel besteht darin, die Korrektionswerte zu ermitteln. Der Augenarzt oder der Optiker finden also heraus, wie weit Ihre Augen vom Idealzustand abweichen.
Sie tasten sich Schritt für Schritt ans Ziel heran: Die Leistungsfähigkeit Ihrer Augen wird mit langsam steigenden Korrektionswerten getestet – bis Sie schließlich wirklich gut sehen. Das Ergebnis ist ein Dioptrienwert, der im Brillenpass bzw. im Kontaktlinsenpass notiert wird. Die Werte können ein positives oder negatives Vorzeichen haben. Werte mit einem Pluszeichen beschreiben Weitsichtigkeit, Angaben mit einem Minuszeichen sind ein Hinweis auf Kurzsichtigkeit. Das Ausmaß Ihrer Fehlsichtigkeit wird immer in Viertelschritten notiert. Nach 0,25 Dioptrien folgen also 0,5 Dioptrien, danach 0,75 Dioptrien usw.
Diese Werte werden ermittelt
Wie gut oder schlecht Sie ohne Sehhilfe sehen können, darüber entscheidet die Leistungsfähigkeit beider Augen. Über den Sehnerv werden die Informationen vom linken und vom rechten Auge ins Gehirn übertragen und dort zu einem Bild zusammengesetzt. Nur auf diese Weise ist räumliches Sehen überhaupt möglich. In vielen Fällen sind die Abbildungen des einen Auges allerdings schärfer als die des anderen.
Eine ideale Sehhilfe muss diesem Umstand Rechnung tragen und links andere Korrektionswerte aufweisen als rechts. Das bedeutet: Sie bekommen zwei verschiedene Kontaktlinsen bzw. erhalten vom Optiker eine Brille mit zwei unterschiedlich geschliffenen Gläsern. Dass es zwischen den Korrektionswerten für das linke und das rechte Auge zu Abweichungen kommt, ist normal. Es ist deshalb wichtig, dass der Optiker die Werte separat ermittelt. Er notiert die Dioptrienwerte als „Sphäre“ im Brillenpass und versieht die Zahlen mit positiven oder negativen Vorzeichen.
Wenn die Messungen eine Hornhautverkrümmung ergeben, ermittelt der Optiker zusätzlich den Zylinder und die Lage der Achse. Diese Angaben sind erforderlich, um torische Gläser zu schleifen bzw. torische Kontaktlinsen anzupassen. Diese sind durch ihre besondere Form in der Lage, unregelmäßige Formen der Hornhaut auszugleichen.
Besondere Lösungen für stärkere Sehfehler
Mit einer guten Brille oder speziellen Kontaktlinsen lassen sich auch komplexere Fehlsichtigkeiten ausgleichen. Alterssichtigkeit zum Beispiel bedeutet einen spürbaren Unterschied zwischen Nah- und Fernwerten. Um eine optimale Gleitsichtbrille anfertigen zu können, ermittelt der Optiker im Zuge der Addition die entsprechenden Werte. Auch Schielen lässt sich in gewissen Grenzen mit einer Brille ausgleichen. Das Problem tritt auf, wenn beide Augen nicht vollständig parallel ausgerichtet sind. Mit einem Prisma kann der Optiker hier korrigierend eingreifen. Der dafür zusätzlich erforderliche Korrektionswert ist die Basis, die im Brillenpass als „bas“ abgekürzt wird.