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Pigmentepithel: Aufbau und Funktion

Das Pigmentepithel (auch „PRE“ oder „Retinal Pigment Epithelium“) ist vereinfacht heruntergebrochen ein Filter der Netzhaut (Retina), in dem ein Stoffaustausch mit den Photorezeptoren des Auges stattfindet. Es bildet die äußere Schicht der Netzhaut und liegt auf der Aderhaut (Choroidea). Zentrale Aufgabe des Pigmentepithels ist die Absorption von überschüssigem Licht oder störender Lichtreflexionen auf der Netzhaut. Erfahren Sie mehr in diesem Beitrag.

Pigmentepithel: Aufbau

Das Pigmentepithel ist ein einschichtiges, flaches Gewebe das sechseckig (hexagon) aufgebaut ist. Die Zellen des Pigmentepithels enthalten viele Melaninpigmente, die der Pigmentepithelschicht eine dunkle Färbung geben. Feine Pigmentfortsätze umgreifen die Fotorezeptoren der Netzhaut und vermindern bzw. dämpfen den Lichteinfall und starke Lichtreflexionen. Das Pigmentepithel schließt an seiner unteren Seite an der Regenbogenhaut ab.

Pigmentepithel
© designua / Fotolia

Pigmentepithel: Funktion

Konkret sorgt das Pigmentepithel des Sehapparats für den Vitamin-A-Stoffwechsel in der äußeren Netzhaut, den Wärmeausgleich zur Aderhaut und die Entsorgung abgestoßener Fotorezeptorzellen, die sich kontinuierlich erneuern. Das Melanin in den Zellen des Pigmentepithels sorgt darüber hinaus dafür, dass das Auge sich an die unterschiedlichen Lichtverhältnisse anpasst und das Streulicht in der Netzhaut verringert wird.

Weiterhin fungiert das Pigmentepithel auch als äußere Blut-Netzhaut-Schranke. Diese sorgt dafür, dass nur die kleinsten Moleküle mittels Diffusion aus der Aderhaut in den Bereich der Netzhaut gelangen können und dient gleichzeitig dem Schutz vor dem Eindringen von Schadstoffen.


Pigmentepithel: Erkrankungen

Kommt es im Bereich des Pigmentepithels zu Stoffwechselproblemen, Altersveränderungen und Gefäßwucherungen, kann dies zu einer Makuladegeneration führen und die Sehschärfe negativ beeinflussen bzw. zu deren Verlust führen.

Diagnose möglicher Erkrankungen

Zur Diagnose möglicher pathologischer Veränderungen des Pigmentsepithels kommen beim Augenarzt unterschiedliche Verfahren in Frage. Mittels eines EOGs (Elektrookulogramm) sind Veränderungen des retinalen Pigmentsepithels messbar, wenn Fotorezeptoren und Pigmentepithel noch intakt sind.

Ein weiteres Verfahren ist eine sog. Elektroretinographie bei der das Auge verschiedenen Lichtreizen ausgesetzt und anschließend daran die elektrische Antwort der Sinneszelle mittels Elektroden abgeleitet wird.

Mittels einer optische Kohärenztomographie kann man des Pigmentepithel präzise darstellen und eventuelle Erkrankungen feststellen. Anhand von verschiedenen Schnittbild-Darstellungen, Abweichungskarten und Diagrammen kann eine detaillierte Beurteilung der Diagnose durch Ihren Augenarzt erfolgen.


Quellen:
Grehn, F.: Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 31. Auflage, 2012.
Holz, F.G. (et al.) (Hrsg.): Altersabhängige Makuladegeneration. Springer-Verlag, Heidelberg, 3. Auflage, 2011.
Schmidt, D. : Tipps und Tricks für den Augenarzt. Springer-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage, 2008.

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