Neovaskularisation durch Kontaktlinsen beschreibt die Neubildung von Blutgefäßen auf der Hornhaut des menschlichen Auges. Durch das fehlerhafte oder zu lange Tragen von Kontaktlinsen und der damit verbundenen Unterversorgung der Hornhaut mit Sauerstoff kann es zur Bildung neuer Blutgefäße in der Hornhaut kommen. Da die neuen Gefäße das Sehvermögen nachhaltig einschränken können, ist eine umgehende Behandlung geboten. Lesen Sie hier alle Informationen zum Thema.
Transparente Hornhaut notwendig für gute Sicht
Für eine gute und klare Sicht ist eine transparente Hornhaut von entscheidender Bedeutung. Sie ist von Natur aus durchsichtig, um ihre Funktion optimal erfüllen zu können. Sie enthält deshalb im gesunden Zustand auch keine Blutgefäße. Ihre Versorgung mit Sauerstoff und lebenswichtigen Nährstoffen erfolgt über die Tränenflüssigkeit des Auges. Bei einer Neovaskularisation entstehen nun in der eigentlich durchsichtigen Hornhaut neue Blutgefäße. Diese sind nicht transparent und führen so zu einer Einschränkung der Sehfähigkeiten.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt
In einem frühen Stadium ist die Neovaskularisation für den Betroffenen kaum wahrnehmbar. Die neu gebildeten Blutgefäße sind noch so klein, dass sich kaum negative Auswirkungen ergeben. Das Wachstum der unerwünschten Zellen geht allerdings weiter. Wenn sich erste Einschränkungen des Sehvermögens ergeben, ist die Neovaskularisation schon eine ganze Weile in Gang. Erst dann wird sie für den Patienten wahrnehmbar.
Der Augenarzt kann die krankhaften Veränderungen im Auge im Rahmen regelmäßig stattfindender Vorsorgeuntersuchungen hingegen schon sehr viel früher feststellen. Er nutzt für die Untersuchung die sogenannte Spaltlampe, eine Kombination aus stark vergrößerndem Mikroskop und einer sehr hellen Lampe. Mit diesem Instrument kann sich der Augenarzt die Oberfläche der Hornhaut sehr genau ansehen.
Kontaktlinsen können Neovaskularisation befördern
Gute Kontaktlinsen lassen viel Sauerstoff an die Hornhaut gelangen und tragen so zu deren optimaler Versorgung bei. Kommen hingegen ungeeignete oder falsch angepasste Kontaktlinsen zum Einsatz, ist die ausreichende Versorgung der Hornhaut mit Sauerstoff nicht gewährleistet. Die Neovaskularisation wird dadurch begünstigt.
In diesem Fall ist es ratsam, die Kontaktlinsen ab sofort nicht mehr zu nutzen. Weiterhin ist in vielen Fällen eine medikamentöse Behandlung möglich. Nur wenn sie nicht den gewünschten Erfolg bringt, ist die Entfernung der störenden Blutgefäße durch einen operativen Eingriff erforderlich.