StartErkrankungenGeplatzte Ader im Auge (Hyposphagma) – Ursachen, Symptome und Behandlung

Geplatzte Ader im Auge (Hyposphagma) – Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein plötzlicher roter Fleck im Auge kann erschreckend aussehen, doch in den meisten Fällen steckt eine harmlose Ursache dahinter: eine geplatzte Ader im Auge, medizinisch als Hyposphagma bekannt. Diese subkonjunktivale Blutung entsteht, wenn ein kleines Blutgefäß unter der Bindehaut platzt. Obwohl sie beängstigend wirken kann, ist sie meist ungefährlich. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige zu den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten.

Die Ursachen einer geplatzten Ader im Auge

Ein geplatztes Äderchen im Auge kann verschiedene Ursachen haben. Oft tritt es spontan und ohne erkennbare äußere Einwirkung auf. Besonders ältere Menschen sind häufiger betroffen, da ihre Blutgefäße empfindlicher sind.


Die Symptome einer geplatzten Ader im Auge

Die Blutung im Auge zeigt sich je nach Größe des geplatzten Blutgefäßes als unterschiedlich große, schmerzlose und tiefrote Das typischste Symptom eines Hyposphagmas ist eine rote, scharf abgegrenzte Fläche auf dem weißen Teil des Auges. Je nach Größe der Blutung kann der Fleck unterschiedlich groß sein.

Typische Merkmale:

✔ Schmerzloser roter Fleck auf der Bindehaut
✔ Keine Beeinträchtigung der Sehschärfe
✔ Kein Jucken oder Brennen
✔ Keine Schwellung oder Eiterbildung

Die Rötung kann sich im Verlauf von Tagen verändern und wird schließlich gelblich oder grünlich, ähnlich einem blauen Fleck auf der Haut.

Wann sollte man zum Arzt?

Obwohl eine geplatzte Ader im Auge meist harmlos ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • Die Blutung nach zwei Wochen nicht abgeklungen ist
  • Schmerzen oder Druckgefühl auftreten
  • Sehbeeinträchtigungen oder Doppeltsehen vorhanden sind
  • Häufig wiederkehrende Blutungen auftreten

Die Diagnose der Hyposphagma

Ein Augenarzt kann ein geplatztes Äderchen im Auge in der Regel durch eine einfache Untersuchung diagnostizieren. Mithilfe einer Spaltlampenuntersuchung kann er feststellen, ob es sich lediglich um eine subkonjunktivale Blutung handelt oder ob andere Augenerkrankungen vorliegen.

Falls wiederholt Blutungen auftreten, können weiterführende Untersuchungen nötig sein, um Bluthochdruck, Gerinnungsstörungen oder Diabetes auszuschließen.

Hyposphagma Diagnose
© georgerudy / stock.adobe.com

Ob die Äderchen des Patienten generell dazu neigen zu platzen, kann mit einem Valsalva-Manöver herausgefunden werden. Bei dem auch als Valsalva-Pressdruck-Versuch bekannten Verfahren muss der Patient versuchen kräftig auszuatmen, während für etwa 10 Sekunden die Mund- und Nasenöffnungen verschlossen werden und durch die Anspannung der Atemmuskulatur Druck aufgebaut wird.

Hat der Augenarzt den Verdacht, dass dem Hyposphagma eine andere, körperliche Erkrankung zugrunde liegt (z. B. Schädel-Hirn-Trauma), überweist er betroffene Patienten an einen jeweiligen Facharzt.


Behandlung und Heilungsverlauf von Hyposphagma

Ein Hyposphagma verschwindet in der Regel von selbst innerhalb von 10 bis 14 Tagen. Der Körper baut das ausgetretene Blut langsam ab, ähnlich wie bei einem blauen Fleck. Die Farbe kann sich in dieser Zeit von Rot zu Gelblich-Grün verändern.

Tipps zur Heilungsunterstützung:

Künstliche Tränen zur Befeuchtung des Auges bei Trockenheit
Warme Kompressen, um die Durchblutung zu fördern
Blutdruckkontrolle, um erneute Blutungen zu vermeiden
Vermeidung von starkem Husten oder Pressen
Verzicht auf Alkohol und Nikotin, da diese die Gefäße belasten

Wann kann eine geplatzte Ader im Auge gefährlich sein?

In seltenen Fällen kann eine subkonjunktivale Blutung auf schwerwiegendere Erkrankungen hinweisen. Insbesondere, wenn sie mit anderen Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Sehverlust einhergeht, kann eine ernsthafte Ursache dahinterstecken, etwa eine Augeninnendruckerhöhung, Diabetes oder ein Schädel-Hirn-Trauma.

Warnsignale für eine ernsthafte Erkrankung:

Plötzlicher Sehverlust oder verschwommenes Sehen
Starke Kopfschmerzen oder Schwindel
Blutungen an mehreren Stellen im Körper
Wiederholtes Auftreten ohne ersichtlichen Grund

Daher gilt: Bei zusätzlichen Beschwerden oder anhaltender Blutung unbedingt einen Augenarzt aufsuchen!

Fazit: Ader geplatzt im Auge – harmlos oder gefährlich?

Eine geplatzte Ader im Auge sieht oft dramatisch aus, ist jedoch meist harmlos. In den meisten Fällen heilt die Blutung von selbst ab. Wer jedoch unter häufigen oder langanhaltenden Blutungen leidet oder zusätzlich Schmerzen und Sehstörungen bemerkt, sollte einen Arzt konsultieren.

Haben Sie häufiger geplatzte Äderchen im Auge? Dann lassen Sie Ihren Blutdruck und Ihre Augengesundheit überprüfen!


Quellen:
Lang, G.K.: Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Auflage, 2019
Sachsenweger, M.: Duale Reihe Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 2002.
Walter, P. & Plange, N.: Basiswissen Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage, 2017.

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