Die Iris im Auge kann von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein, die das Sehvermögen beeinträchtigen. Von Entzündungen bis hin zu genetischen Defekten – viele Iris-Erkrankungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Sehqualität.
1. Iritis (Regenbogenhautentzündung)
Was ist eine Iritis?
Die Iritis ist eine Entzündung der Iris, die häufig in Verbindung mit Autoimmunerkrankungen wie Morbus Bechterew, Rheuma oder Morbus Crohn auftritt. Sie kann akut oder chronisch verlaufen und erfordert eine schnelle Behandlung.
Typische Symptome:
- Rötung des Auges
- Schmerzen, besonders bei Lichteinfall
- Verschwommenes Sehen
- Tränende oder trockene Augen
Behandlung:
- Entzündungshemmende Augentropfen oder Kortison
- In schweren Fällen: Immunsuppressiva
Ohne Behandlung kann eine Iritis zu Grünem Star oder Grauem Star führen.
2. Irismelanom – Bösartiger Tumor in der Iris
Was ist das Irismelanom?
Ein Irismelanom ist ein seltener, aber bösartiger Augentumor, der in die Regenbogenhaut einwächst. Er entsteht durch ungewöhnlich wachsende Pigmentzellen in der Iris.
Typische Symptome:
- Dunkler Fleck oder Knoten auf der Iris
- Verformung der Pupille
- Verschwommenes Sehen oder Lichtempfindlichkeit
Behandlung:
- Kleine Tumoren werden mit Lasertherapie oder Bestrahlung behandelt.
- Größere Tumoren erfordern eine operative Entfernung der Iris oder des Auges.
Ein früh erkannter Tumor hat gute Heilungschancen.
3. Albinismus – Fehlende Pigmentierung der Iris
Was ist Albinismus?
Menschen mit Albinismus haben aufgrund eines genetischen Defekts eine pigmentarme oder farblose Iris. Dadurch erscheint die Pupille rötlich, da das Licht direkt durch die Netzhaut reflektiert wird.
Typische Symptome:
- Starke Lichtempfindlichkeit
- Eingeschränkte Sehschärfe und Tiefenwahrnehmung
- Augenzittern (Nystagmus)
Behandlung:
- Spezialbrillen mit UV-Schutz
- Sehhilfen zur Verbesserung der Wahrnehmung
4. Kolobom – Spaltbildung in der Iris
Was ist ein Kolobom?
Ein Kolobom ist eine angeborene oder durch Verletzungen entstandene Lücke in der Iris. Diese Spaltbildung kann unterschiedlich groß sein und das Sehvermögen beeinträchtigen.
Typische Symptome:
- Blendempfindlichkeit
- Gesichtsfeldausfälle (je nach Größe der Lücke)
Behandlung:
- Spezielle Brillen zum Schutz vor Blendung
- Kontaktlinsen mit Iris-Imitation zur optischen Korrektur
5. Aniridie – Fehlende oder unterentwickelte Iris
Was ist Aniridie?
Die Aniridie ist ein seltener, genetischer Defekt, bei dem die Iris vollständig oder teilweise fehlt. Sie geht oft mit anderen Augenproblemen einher, wie Grauer Star oder Netzhautveränderungen.
Typische Symptome:
- Extrem hohe Lichtempfindlichkeit
- Schielen oder Zittern der Augen
- Eingeschränkte Sehschärfe
Behandlung:
- Regelmäßige Augenarztbesuche zur Kontrolle der Netzhaut
- Speziallinsen mit künstlicher Iris zur Reduktion der Lichtempfindlichkeit
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Alarmsignale für Iris-Erkrankungen:
- Plötzliche Sehverschlechterung
- Ungewöhnliche Flecken oder Veränderungen an der Iris
- Starke Schmerzen oder Rötungen im Auge
Ein frühzeitiger Arztbesuch kann schwerwiegende Komplikationen verhindern.
Fazit
Die Iris im Auge ist nicht nur für die Augenfarbe verantwortlich, sondern spielt eine zentrale Rolle für das Sehvermögen. Erkrankungen der Iris sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Quellen:
Burk, A. & Burk, R.: Checkliste Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Ausgabe, 2018.
Leydhecker, W.: Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 23. Ausgabe, 1987.
Sachsenweger, M.: Duale Reihe Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 2002.