Als Xanthelasmen („xanthos“ = gelb, „elasma“ = die Platte) bezeichnet man harmlose, gelbe oder rote, scharf begrenzte Cholesterin-Ablagerungen im Gewebe des Ober- und Unterlides des Auges. Sie treten hauptsächlich im Bereich der inneren Lidwinkel auf und sind oft spiegelbildlich angeordnet. Sie gehören zu den sog. Xanthomen, also den Hautveränderungen, die durch vermehrte Speicherung von Lipoproteinen in der Haut entstehen.
Die Ursache von Xanthelasmen
Nach aktuellen Stand der Forschung ist bis heute keine eindeutige Ursache für die Entstehung der Ablagerungen festgestellt worden. Bei etwa der Hälfte aller betroffenen Patienten, vor allem Kinder und junge Erwachsene, lässt sich eine gleichzeitige Fettstoffwechselstörung feststellen, die ohne oder gemeinsam mit einem Diabetes mellitus auftritt. Oft sind aber auch Frauen in der zweiten Lebenshälfte betroffen, ohne das sie eine Störung im Fett- oder Cholesterinhaushaltes des Körpers aufweisen.
Die Symptome von Xanthomen
Die Ablagerungen verursachen keine Schmerzen und gelten deshalb auch als unbedenklich. Die Symptome äußern sich eher in kosmetisch störenden Hautveränderung an den Augenlidern, die nicht von selbst zurückgehen. Dabei kann es zu einem flachen (Xanthelasma planum) oder erhabenen (Xanthelasma tuberosum) Xanthelasma kommen. In seltenen Fällen kann es zu einer Beeinträchtigung der Lidfunktion (Ptosis) kommen.
Xanthelasmen: Behandlung
Die Ablagerungen im Gewebe des Ober- und Unterlides bilden sich in der Regel nicht von alleine zurück und lassen sich leider nicht medikamentös behandeln. Da Xanthelasmen weder schmerzhaft noch gefährlich sind, müssen sie auch nicht zwingend behandelt werden. Kommt es im Rahmen von Fettstoffwechselstörungen zu Xanthelasmen, lassen sich diese durch eine Senkung der Blutfette vermindern. Treten Xanthelasmen im Rahmen einer Grunderkrankung, wie z. B. Diabetes mellitus auf, sollte vorrangig diese Erkrankung behandelt werden.
Für Betroffene bei denen ein Xanthelasmen ein kosmetisches Problem darstellt, bleibt nur die Möglichkeit einer operativen Entfernung. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Möglichkeiten:
- Ausschneiden: Mittels eines Lasers oder Skalpells wird die betroffene Region ausgeschnitten.
- Abtragen: Durch einen Oberflächenlaser findet eine Abtragung der Xanthelasmen statt.
Wichtig: Bei beiden operativen Methoden besteht immer das Risiko einer Narbenbildung.
Übernahme der Kosten für eine operative Behandlung
Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen keinerlei Kosten bei der operativen Entfernung eines Xanthelasmas und begründen dies damit, dass die Ablagerungen weder ansteckend sind noch das körperliche Befinden der Betroffenen beeinträchtigen.
Die Vorbeugung bei Xanthelasmen
Xanthelasmen, die ohne erkennbare Ursache auftreten, lassen sich leider nicht vorbeugen. Da die Ablagerungen oft in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auftreten, kann man hier bis zu einem gewissen Grad vorbeugende Maßnahmen treffen. Werden die Xanthelasmen durch eine wiederholt erhöhte Konzentration von Blutfetten ausgelöst, ist es sinnvoll, diese durch gezielte Ernährung (wenig Fett, viel Gemüse und Fisch) oder körperliche Aktivitäten zu senken
Quellen:
Altmeyer, P.: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. Springer-Verlag, Heidelberg, 2. Auflage, 2005.
Grehn, F.: Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 31. Auflage, 2012.
Moll, I. (Hrsg.): Duale Reihe: Dermatologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Auflage, 2005.
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