StartErkrankungenTrabekulektomie: Zur Senkung des Augeninnendrucks

Trabekulektomie: Zur Senkung des Augeninnendrucks

Unter einer Trabekulektomie versteht man ein chirurgisches Verfahren in der Augenheilkunde, durch das ein zu hoher Augeninnendruck gesenkt werden kann. Der Druck steigt oft nur langsam an und verursacht nach und nach immer mehr Sehbeschwerden. Wegen der schleichenden Entwicklung bemerken viele Betroffene den steigenden Augeninnendruck und beginnenden grünen Star allerdings erst relativ spät. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die Trabekulektomie.

Trabekulektomie: Einführung

Experten raten , spätestens ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig den Optiker oder Augenarzt zur Kontrolle des Augeninnendruckes aufzusuchen. Schnell und schmerzlos kann dort der Augeninnendruck ermittelt werden. Ist er erhöht, kann bei rechtzeitiger Entdeckung die Behandlung in einem frühen Stadium beginnen. Möglicherweise bereits eingetretene Schädigungen des Sehnervs lassen sich zwar nicht mehr beheben, doch einem weiteren Fortschreiten der Erkrankung kann vorgebeugt werden.


Kammerwasser reguliert den Augeninnendruck

Wenn Sie Ihren Augenarzt und Ihren Optiker nach den Gründen für den Druckanstieg im Auge fragen, verweisen die Experten auf das Kammerwasser. Im gesunden Auge zirkuliert es und hält auf diese Weise den erforderlichen Druck aufrecht. Ist jedoch der Abfluss des Wassers aus dem Augeninneren gestört, erhöht sich der Druck permanent. Die Bildung von neuer Flüssigkeit setzt sich nämlich unvermindert fort. Der Druck wirkt sich negativ auf den Sehnerv aus und schädigt ihn. Zunächst zeigen sich nur leichte Sehstörungen, die allerdings im Laufe der Zeit immer gravierender werden.


Bei Grünen Star muss der Druck gesenkt werden

Der wichtigste Ansatz bei der Glaukom-Therapie besteht deshalb darin, den Druck abzusenken. Das ist einerseits zumindest in gewissem Umfang durch Medikamente möglich. Andererseits steht dem Augenarzt mit der Trabekulektomie ein vielfach erprobtes Verfahren zur Verfügung, das für den raschen Abfluss des aufgestauten Kammerwasser sorgt.


Therapie setzt am Trabekelwerk an

Die Trabekulektomie, über die Patienten im Vorfeld ausführlich mit ihrem Augenarzt oder Optiker sprechen sollten, ist minimalinvasiv und kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Der behandelnde Chirurg verwendet ein so genanntes Trabektom, das ein winziges elektrisches Messer beinhaltet. Mit diesem schneidet der Mediziner das Trabekelwerk ein oder entfernt es ganz. Es handelt sich dabei um ein maschenartiges Gewebe, das sich im Kammerwinkel des Auges befindet. Es ist normalerweise dafür zuständig, den Abfluss des Kammerwassers zu regulieren, um einen gesunden Augendruck zu erhalten.

Durch krankhafte Veränderungen kann das Gewebe aber verhärten und seine Funktion dann nur noch sehr eingeschränkt erfüllen. Es lässt zu wenig Kammerwasser abfließen, was zur Erhöhung des Drucks mit den bekannten Folgen führt. Durch die Trabekulektomie wird das Problem also an der Wurzel gepackt. Dennoch kann es auch nach dem Eingriff sinnvoll sein, den Augendruck weiterhin begleitend mit Medikamenten zu regulieren. Eine regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt oder Optiker ist in jedem Fall erforderlich.


Quellen:
Erb, C., Lang, G.K. & Lang, G.E. : Schlaglicht Augenheilkunde: Glaukom. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1. Auflage, 2014.
Joussen, A. M.: Retinale Gefäßerkrankungen. Springer-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage, 2012.
Kampik, A. & Grehn, F.: Augenärztliche Differenzialdiagnose. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 2008.

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