Wer in Deutschland zu einer Führerscheinprüfung zugelassen werden möchte, der muss dafür einen gesetzlich vorgegebenen Führerschein-Sehtest absolvieren. Diesen speziellen Sehtest können Sie nicht online durchführen, sondern nur bei „amtlich anerkannten Sehteststellen“ wie z. B. Augenoptiker, Augenärzte oder der Arzt des Gesundheitsamtes erwerben. Erfahren Sie hier mehr über die Arten, Kosten und Bestimmungen eines Führerschein-Sehtestes.
Führerschein Sehtest: Einführung
Am Steuer eines Autos, Motorrads oder LKWs ist ein guter Überblick über die Situation von entscheidender Bedeutung. Plötzlich auftretenden Gefahrensituationen müssen Sie sofort erkennen, weil Sie nur dann zu einer rechtzeitigen Reaktion in der Lage sind. Damit möglichst kein Verkehrsteilnehmer für sich und andere wegen mangelnder Sehkraft zur Gefahr wird, hat der Gesetzgeber einen Sehtest zur Bedingung für den Erwerb des Führerscheins gemacht.
Führerschein-Sehtest: Arten
Je nach Führerscheinart gibt es unterschiedliche gesetzliche Regelungen für Überprüfung Ihrer Sehleistung.
- Ein Test der Sehstärke (Visus) ist bei allen Führerscheinklassen A, B, C, D, T (Motorrad, PKW, LKW, Bus, Taxi) verpflichtend
- Ein zusätzlicher Test der Farbsichtigkeit ist bei den Führerscheinenklassen C, D, T (LKW, Bus, Taxi) nötig
- Weitere Tests für die Überprüfung des Gesichtsfeldes, des Dämmerungssehens, des räumlichen Sehens, der Blendempfindlichkeit und der Augenbewegungen sind ebenfalls für die Klassen C, D, T (LKW, Bus, Taxi) verpflichtend
Führerschein-Sehtest: Für den PKW-Führerschein
Das Ergebnis des Sehtest für den PKW-Führerschein muss eine Sehleistung von mindestens Visus 0,7 ergeben. Wird dieser Wert erreicht oder überschritten, haben Sie den Sehtest bestanden. Fällt der Test schlechter aus, müssen Sie ein Gutachten vom Augenarzt erstellen lassen. Der Augenarzt muss versichern, dass Sie mit einer vom Optiker gefertigten Brille oder mit Kontaktlinsen die Anforderungen erfüllen können. In diesem Fall erhalten Sie Ihren Führerschein, allerdings ergänzt um einen Hinweis: In dem Dokument vermerkt die ausstellende Behörde, dass Sie hinter dem Steuer des Wagens eine Brille oder Kontaktlinsen tragen müssen.
Führerschein-Sehtest: Kosten
Die momentane Regelung des Gesetzgebers hat die Kosten für den Führerschein-Sehtest exakt festgelegt. Laut der „Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr“ sind für den Sehtest Kosten incl. Mehrwertsteuer von 6,43 € zu bezahlen. An diese Vorgabe sind die Optiker quasi gebunden und dürfen Ihnen nicht mehr berechnen.
Führerschein-Sehtest: Strengere Regeln für LKW-, Bus- und Taxifahrer
Einer umfangreicheren Prüfung müssen Sie sich dann unterziehen, wenn Sie den LKW-Führerschein machen oder die Erlaubnis zur Personenbeförderung erlangen wollen. Das Ergebnis der Untersuchungen, bei der auch beispielsweise das Sehvermögen in der Dämmerung sowie die Empfindlichkeit gegenüber Blendungen geprüft wird, hält der Augenarzt in einem Gutachten fest. Dies kann noch einmal Mehrkosten von ungefähr 30 – 40 Euro verursachen. Der Augenarzt hat zudem die Aufgabe, auf mögliche Risiken hinzuweisen, die aus bestimmten Defiziten erwachsen können.
Eine Besonderheit gibt es noch für all jene zu beachten, die LKW ab einer Nutzlast von 3,5 Tonnen steuern. Wenn die Fahrer das 50. Lebensjahr erreicht haben, besteht für sie die Pflicht, ihren Führerschein alle fünf Jahre erneuern zu lassen. Voraussetzung für diese Verlängerung ist jeweils ein Gutachten vom Augenarzt. Welche Aspekte darin enthalten sein müssen, ist gesetzliche geregelt. Demnach müssen die Tests beim Augenarzt neben der zentralen Sehschärfe unter anderem auch das Farbempfinden, das Sehen in der Dämmerung und einen Check des Gesichtsfeldes umfassen.