Harte Kontaktlinsen (auch: Formstabile Kontaktlinsen) zeichnen sich durch ihre relativ feste Form aus. Im Jahr 1950 entwickelt, bestanden die ersten Linsen zu großen Teilen aus unangenehm zu tragendem Plexiglas. Durch stetige Weiterentwicklungen und dem höheren Silikonanteil spricht man heutzutage nicht mehr von harten Kontaktlinsen, sondern von formstabilen Kontaktlinsen. Diese sind nach wie vor fester und stabiler als weiche Kontaktlinsen, zeichnen sich aber auch durch eine bessere Flexibilität und einem erhöhten Tragekomfort gegenüber den ursprünglich harten Linsen aus. Erfahren Sie mehr in diesem Beitrag.
Harte Kontaktlinsen: Vorteile
Harte oder formstabile Kontaktlinsen haben einen geringeren Durchmesser (ca. 8 – 10 mm) als weichen Kontaktlinsen und liegen auf dem Tränenfilm des Auges. Dies hat den Vorteil, dass die Linse ständig unterspült wird und eine bessere Versorgung der Hornhaut mit Nährstoffen gewährleistet ist.
Daraus resultiert ebenso ein deutlich verringertes Infektionsrisiko der Augen. Darüber hinaus ist die Sauerstoffdurchlässigkeit der verwendeten Kunststoffe bei formstabilen Kontaktlinsen deutlich größer als bei weichen Kontaktlinsen und sorgt für eine bessere Langzeitverträglichkeit.
Weitere Vorteile von harten Kontaktlinsen sind:
- Individuelle Anfertigung auf die Augen des Trägers.
- Harte Linsen benötigen keinen Tränenfilm, um ihre Form zu halten, und sind dadurch besser für Menschen mit trockenen Augen geeignet.
- Manche Sehfehler, insbesondere ein Keratokonus oder eine stark ausgeprägte Hornhautverkrümmung, können besser mithilfe von formstabilen Kontaktlinsen korrigiert werden.
- Verglichen mit weichen Kontaktlinsen die maximale Haltbarkeit von harten Kontaktlinsen deutlich höher. Sie müssen nur alle 12 bis 24 Monate ausgetauscht werden.
Harte Kontaktlinsen: Nachteile
Im Unterschied zu weichen Kontaktlinsen benötigen formstabile Kontaktlinsen eine Eingewöhnungszeit, die in den meisten Fällen bei etwa ein bis zwei Wochen liegt. Gerade zu Beginn haben Träger das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben.
Das liegt daran, dass die Linsen auf dem Tränenfilm schwimmen und aufgrund des geringeren Durchmessers auf der Hornhaut hin und her gleiten, wenn sich das Auge bewegt. So kann es auch beim Lidschlag dazu kommen, dass die Linsen zu Anfang vermehrt wahrgenommen werden.
Weitere Nachteile von harten Kontaktlinsen sind:
- Zeitintensive, aufwendige und individuelle Anpassung.
- Sitzen aufgrund des geringen Durchmessers nicht so fest im Auge. Deshalb nicht so gut für schnelle Bewegungen oder sportliche Aktivitäten geeignet.
- Teurer als weiche Kontaktlinsen (aber auch länger haltbar).
Harte Kontaktlinsen: Alle zwei Jahren Anpassung und Wechsel
Um einen optimalen Sitz der harten Kontaktlinsen und damit eine optimale Korrektur der Sehfehler zu gewährleisten, sollten die Linsen spätestens alle zwei Jahre ausgewechselt werden.
Darüber hinaus sollte auch die Hornhaut des Auges nach zwei Jahren neu vermessen werden, um einen hohen Tragekomfort und eine gute Langzeitverträglichkeit der Linsen beizubehalten.