Die Ophthalmoskopie – in der Fachsprache „Funduskopie“ oder auch „Augenhintergrundspiegelung“, abgeleitet vom griechischen Wort für „Anschauung des Auges“ – ist ein augenmedizinischer Vorgang, der einem Augenarzt die Begutachtung der einsehbaren Teile des Auges ermöglicht. Eine entsprechende Untersuchung fokussiert sich insbesondere auf den Gelben Fleck (Makula), die Beschaffenheit der Netzhaut (Retina), sowie die zu ihrer Versorgung gehörenden arteriellen und venösen Blutgefäße. Oft dient die Augenhintergrundspieglung aber auch zur Vorsorge anderer Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes. Erfahren Sie hier mehr.
Ophthalmoskopie: Geschichte
Die Ursprünge der Augenhintergrundspiegelung gehen auf den bereits 1850 durch Hermann von Helmholtz entwickelten Augenspiegel (Ophthalmoskop) zurück. Damit war es erstmals möglich, sowohl die Netzhaut zu beleuchten als auch das Innere eines Organes zur Einsicht anzusehen. Das Ophthalmoskop dringt im Gegensatz zu einem Endoskop nicht in das Organ ein und hat den Vorteil, dass es schmerzfrei und die Untersuchung damit verhältnismäßig einfach durchzuführen ist.
Ophthalmoskopie: Arten
Heute kann die Augenhintergrundspiegelung auf zwei verschiedenen Wegen stattfinden.
Direkte Ophthalmoskopie
Im Rahmen der direkten Ophthalmoskopie wird ein Spiegel mit einer Sammellinse oder einem Blickloch sehr nahe zwischen das Auge des Patienten und das Auge des untersuchenden Arztes geschoben. Da sich die Köpfe dabei auf bis zu zehn Zentimeter nähern, wird diese Form der Augenhintergrundspiegelung von vielen als eher unangenehm wahrgenommen.
Indirekte Ophthalmoskopie
Nicht zuletzt aus diesem Grund gewann die indirekte Ophthalmoskopie fortwährend an Verbreitung. Hierbei betrachtet der Augenarzt in einem Abstand von mehr als 50 Zentimetern den Augenhintergrund mit Hilfe einer Lichtquelle sowie einer direkt vor das Auge des Patienten gehaltenen Lupe.
Mit dieser Technik lassen sich die Netzhaut, die umliegenden Gefäße, der Sehnerv und die Makula (Gelber Fleck) gut untersuchen. Für einen näheren Check des Sehnervenkopfs, der Gefäßursprünge sowie des Gelben Flecks (Makula lutea) empfiehlt sich dagegen nach wie vor die direkte Ophthalmoskopie.
Diagnose mittels Augenhintergrundspiegelung
Durch eine Augenhintergrundspiegelung (Ophthalmoskopie) können unterschiedliche Erkrankungen diagnotiziert werden, zum Beispiel:
- Netzhautablösung
- Makuladegeneration
- Glaukom
- Diabetes Mellitus (einhergehend mit diabetischer Retinopathie)
- Bluthochdruck
- Defekte am Sehnerv
- Netzhautentzündung
Je nach Erkrankung zeigen sich bei der Ophthalmoskopie Verformungen, Schwellungen oder Falten auf Netzhaut oder dem Sehnervenkopf. Bluthochdruck oder andere Erkrankungen sind z.B. durch Flüssigkeitsansammlungen, Einblutungen oder Pigmentveränderungen erkennbar.
Fahruntüchtigkeit nach Untersuchung
Viele Patienten haben die Augenhintergrundspiegelung wegen der Verwendung pupillenerweiternder Medikamente in Erinnerung. Diese werden lokal auf das Auge getröpfelt, um dem behandelnden Arzt einen besseren Einblick zu ermöglichen. Die Wirkung dieser Medikamente erschwert dem Patienten vorrübergehend die Akkommodation des Auges, was nicht zuletzt mit einer vorüebrgehenden Fahruntüchtigkeit einhergeht.
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