Haben Sie schon einmal was von der Augendominanz gehört? Einfach heruntergebrochen wird im Rahmen der sogenannten okularen Dominanz das retinale Bild eines Auges gegenüber dem retinalen Bild des anderen Auges bevorzugt. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Augendomianz und was passiert, wenn sich diese fehlerhaft entwickelt.
Augendominanz ist völlig normal
Eine Augendominanz ist zunächst einmal nichts Schlimmes. Sie kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt sein und ist nicht zwangsläufig an das Auge mit der besseren Sehkraft gebunden.
Die Augenheilkunde geht davon aus, dass bei etwa Zweidrittel der Menschen das rechte Auge dominant ist. Dies korreliert mit der Tatsache, dass es auch deutlich mehr Rechts- als Linkshänder gibt.
Augendominanz: Ursachen
Woher ruht dieses Phänomen? Als Ursache wird ähnlich wie beim Unterschied zwischen Rechts- und Linkshändern die veranlagte Dominanz einer Hirnhemisphäre vermutet. Konkret entstehen bei einem heranwachsenden Menschen in dem Teil des Gehirns, wo später visuelle Eindrücke verarbeitet werden, so genannte Augendominanzsäulen.
Letztere docken in den Frühphasen der Entwicklung an ein Axon des linken oder rechten Auges an – und bestimmen damit neben der Augendominanz vermutlich auch das spätere binokulare Sehen und die Tiefenwahrnehmung des Menschen.
Amblyopie – fehlerhafte Augendominanz
Bekanntlich nehmen unsere Augen jeweils ein leicht abgewandeltes Bild der Umgebung wahr. Überlappen sich die Bilder weitgehend, kann das Gehirn daraus ein gesamtheitliches, zusammenhängendes Bild formen.
Unterscheiden sich die Bilder der beiden Augen beispielsweise aufgrund eines Schielleidens wesentlich, wird das Gehirn „verwirrt“.
Im nächsten Schritt kann eine so genannte Binokulare Rivalität entstehen. Im Kindesalter kann es auch dazu kommen, dass das Gehirn ein weniger dominantes Auge sukzessive unterdrückt und später durchgehend ignoriert – so manifestiert sich eine Amblyopie, die im späteren Lebensverlauf eine irreversible Sehschwäche nach sich ziehen kann.
Augendominanz: Testverfahren
Welches Auge dominant ist, lässt sich heute mit verschiedenen Verfahren relativ treffsicher feststellen. Besonders verbreitet ist ein Test, bei dem die Versuchsperson ein näher und ein entfernt liegendes Objekte anvisieren soll.
Anschließend wird sie gebeten einzig das nähere Objekt zu fixieren und die Augen abwechselnd zu schließen. Schließt die Person ihr dominantes Auge, verändert sich die Position der beiden Objekte zueinander. Schließt sie wiederum das nicht-dominante Gegenstück, bleibt die Position der Objekte unverändert.