Immer mehr alltägliche Transaktionen verlagern sich aus der „realen“ Welt in das Internet. Heutzutage ist es ganz selbstverständlich im Netz einzukaufen, den eigenen Kontostand zu checken oder an Videokonferenzen teilzunehmen. Mit diesem fortwährenden Wandel wachsen die Verbreitung der so genannten Cyberkriminalität und die Anforderungen an die Identifizierung der im Netz agierenden Personen gleichermaßen. Eine Technologie, die in diesem Kontext künftig an Bedeutung gewinnen dürfte, ist der Iris-Scan. Erfahren Sie in diesem Beitrag alles Wichtige zu dem Thema.
Iris-Scan: Funktionsweise
Getreu der Bezeichnung geht es beim Iris-Scan um das systematische, kontaktlose „Abtasten“ der Iris (Regenbogenhaut). Die Regenbogenhaut eines Menschen ist einmalig und kann dementsprechend ähnlich wie ein Fingerabdruck zur Authentifizierung verwendet werden. Ein Iris-Scanner erkennt das individuelle Muster des jeweiligen Menschen und wandelt es algorithmisch um. Anschließend kann das Profil in einer Datenbank gespeichert oder mit zuvor abgespeicherten Templates abgeglichen werden.
Iris-Scan: Entwicklung
Die Ursprünge dieser biometrischen Erkennung nahmen erst Ende der 1980er Jahre ihren Anlauf. Die ersten, standardsetzenden Patente sind 2006 ausgelaufen. Es folgten internationale Forschungsbemühungen zum Ausbau entsprechender Technologien. Mittlerweile haben es verschiedene Verfahren zur Marktreife und echter kommerzieller Anwendung geschafft – ob am Flughafen oder im Kontext von Strafverfolgungsbehörden. Besonders häufig beruhen entsprechende Vorstöße auf den Algorithmen des US-Mathematikers John Daugman, Entwickler des so genannten „Iriscodes“.
Iris-Scan: Stand der Technik
Moderne Erkennungsverfahren gleichen mehr als 260 individuelle optische Merkmale der Regenbogenhaut ab. Jene Merkmale entwickeln sich zufallsgesteuert und nicht-beinflussbar in den ersten Lebensmonaten eines Menschen und bleiben ein Leben lang nahezu unverändert – eine perfekte Ausgangslage die zu Ergebnissen führt, die den Fingerabdruck übertreffen können. Dennoch werden beide Verfahren häufig nebeneinander verwendet.
Der Vorteil des Iris-Scans liegt jedoch auf der Hand: Das Verfahren ist im Gegensatz zum Fingerabdruck kontaktlos. Zu den Nachteilen gehört unter anderem die Tatsache, dass die Irisstrukturen bereits wenige Minuten nach dem Ableben einer Person zerfallen – für forensische Zwecke ist der Fingerabdruck daher zielführender.
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