So genannte Gleitsichtbrillen erfreuen sich trotz ihres vergleichbar hohen Preises einer immer größeren Beliebtheit. Die speziell hergestellten High-Tech-Gläser lassen unterschiedliche Brechwerte fließend ineinander übergehen. Fern- und Nahkorrekturen können so gleichzeitig von einer einzigen Brille geleistet werden, die optisch nicht weiter auffällt. Dennoch bringen Gleitsichtgläser auch einige Nachteile mit sich und können mit Problemen einher gehen.
Sie sollten eine Eingewöhnungszeit einplanen
Gleitsichtgläser stellen einen großen technologischen Schritt in der Fertigung von Sehhilfen dar. Doch trotz allen Fortschritts gehen sie auch mit Nachteilen einher.
Zunächst einmal braucht das Gehirn drei bis vier Wochen, um sich auf die neuen Gläser einzustellen.
Bis dahin klagen manche Träger über Schwindel, unscharfes Sehen und vermehrte Kopfschmerzen. Jene Nebenwirkungen sind in den meisten Fällen nur temporär und klingen von alleine gänzlich ab.
Es kann zur Schulter- und Nackenschmerzen kommen
Immer häufiger korrelieren Gleitsichtbrillen mit nachhaltigen Schulter- und Nackenschmerzen, gerade bei Trägern im fortgeschrittenem Alter sowie im Nachgang an stundenlange Computerarbeit.
Der Grund: Gleitsichtbrillen sind für scharfe Nah- und Fernsicht optimiert. Alles, was dazwischen in mittlerer Entfernung stattfindet, kann problematisch sein. Ein Computerbildschirm, der etwa 70 bis 90 Zentimeter vom Nutzer entfernt steht, fällt in diesen Zwischenbereich. Durch den suboptimalen Abstand muss der Träger seinen Kopf andauernd anwinkeln oder das Kinn nach vorne schieben.
Mit der Zeit kann diese ungünstige Haltung schmerzhafte Verspannungen manifestieren. Gerade Menschen, die ohnehin schon Nacken- und Schulterprobleme haben, sollten bei verstärkten Beschwerden auch die Gleitsichtbrille als möglichen Auslöser in Erwägung ziehen.
Problematisch sind die modernen Helfer gelegentlich auch beim Treppensteigen: Da der untere Bereich der Brille für den Nahbereich ausgelegt ist, erscheinen Treppenstufen weiter weg als sie tatsächlich sind. Insbesondere bei älteren Brillenträgern kann dies zu Unfällen führen.