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Diabetes: das steckt hinter der Zuckerkrankheit

Diabetes zählt zu den großen Volkskrankheiten. Einer Studie des Robert-Koch-Instituts zufolge sind in Deutschland 7,2 Prozent der Erwachsenen von der chronischen Stoffwechselkrankheit betroffen. Weltweit haben schätzungsweise 347 Millionen Menschen mit der Blutzuckerkrankheit zu kämpfen – Tendenz steigend. Wird Diabetes spät erkannt oder nicht behandelt, kann das zu Schäden an Blutgefäßen und Nerven führen, wodurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Erblindung und Fußamputationen zunimmt.

Was ist Diabetes?

Der Diabetes mellitus, umgangssprachlich Diabetes, aber auch Zuckerkrankheit oder Blutzuckerkrankheit genannt, bezeichnet eine Gruppe von Stoffwechselstörungen des Kohlenhydratstoffwechsels. Diese basieren auf einem (absoluten oder relativen) Mangel an Insulin und führen zu einer chronischen Überzuckerung; der Blutzuckerspiegel der Betroffenen ist dauerhaft erhöht. Das hat auf Dauer Schäden der Gefäße und verschiedener Organe zur Folge. Zu den Kennzeichen dieser komplexen Störung zählen Hyperglykämie, Glucosurie, Azidose und Ketose. Das Wort Diabetes mellitus beschreibt deren Hauptsymptom, die übermäßige Ausscheidung von Zucker mit dem Urin.

Mit einem Diabetes Test sollen Sie feststellen können, ob Sie an der Zuckerkrankheit leidet. Dabei werden Blut und Urin untersucht und gegebenenfalls ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt. Ein Diabetes Test für den Gebrauch zu Hause dient nur der Orientierung; Sie sollten im Zweifel einen Arzt aufsuchen.

Was sind die Symptome von Diabetes?

Akute Symptome bei Diabetes treten insbesondere dann auf, wenn der Stoffwechsel außer Kontrolle gerät und der Blutzuckerspiegel extrem hoch ist. Das bedingt starke Veränderungen im Wasser- und Mineralhaushalt, während gleichzeitig ein schwerer Energiemangel in den Körperzellen und im Zentralnervensystem entsteht. Zu den wichtigsten akuten Diabetes-Symptome zählen:

  • Vermehrter Harndrang: Bei auf Dauer erhöhten Blutzuckerwerten scheidet der Körper mit dem Urin vermehrt Zucker (Glukose) über die Niere aus (Glukosurie). Weil Zucker physikalisch Wasser bindet, scheiden Betroffene gleichzeitig große Harnmengen aus (Polyurie) und müssen sehr oft zur Toilette. 
  • Starker Durst: Der starke Harndrang löst bei Betroffenen ein ständiges Durstgefühl aus, da der Körper über das vermehrte Trinken den Flüssigkeitsverlust ausgleichen will. Das schafft er aber häufig nicht ausreichend, weshalb Betroffene den Durst nicht wirklich stillen können.
  • Schwäche, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen sind ebenfalls häufige Diabetes-Anzeichen. Da bei Diabetes-Patienten Glukose nicht in die Zellen gelangen kann, um verwertet zu werden, entsteht innerhalb der Zellen ein Energiemangel. Das führt dazu, dass sich Patienten oft kraftlos und weniger leistungsfähig fühlen.
  • Sehstörungen: Bei nicht oder nicht ausreichend behandeltem Diabetes mellitus schwankt der Blutzuckerspiegel auch stark. Dadurch kann die Linse im Auge aufquellen, was sich auf die optische Brechkraft und damit die Sehschärfe auswirkt: Betroffene leiden unter temporären Sehstörungen. 
  • In manchen Fällen löst Diabetes Juckreiz (Pruritus) und trockene Haut aus. Eine Ursache dafür ist der hohe Flüssigkeitsverlust als Folge der gesteigerten Harnausscheidung (Glukosurie).
  • Ein geschwächtes Immunsystem kann ein weiteres Resultat von erhöhtem Blutzucker sein. Daher leiden viele Zuckerkranke häufiger und länger als Nicht-Zuckerkranke etwa an Bronchitis, Lungenentzündung, Hautentzündungen oder verschiedenen Pilzerkrankungen. 

Langfristige Diabetes Symptome können Nervenschäden (Polyneuropathie), Schäden an Blutgefäßen (Angiopathien) oder inneren Organen (etwa des Verdauungstrakts) sein. Außerdem leidet etwa ein Viertel aller Diabetes-Patienten unter einer depressiven Verstimmung oder einer Depression. Ursache ist meist die Zuckerkrankheit selbst sowie eventuelle belastende Spätfolgen. Auch Menschen mit Depressionen haben ein erhöhtes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Zusätzlich klagen viele männliche Diabetiker über Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion). Grund ist, dass die hohen Blutzuckerwerte die Blutgefäße an den Schwellkörpern des Penis schädigen.

Welche Arten von Diabetes gibt es?

Die beiden wichtigsten Diabetes Typen sind der Typ-1 und der Typ-2:

  • Typ-1-Diabetes beginnt häufig schon im Kindes- oder Jugendalter. Weil aufgrund einer Fehlreaktion des Immunsystems das körpereigene Hormon Insulin nicht in ausreichendem Maße produziert werden kann, steigt der Blutzuckerspiegel. Betroffene müssen sich in der Folge ein Leben lang Insulin spritzen.
  • Typ-2-Diabetes entsteht im Laufe des Lebens. In dem Fall können die Körperzellen das Insulin immer schlechter aufnehmen und verwerten, sodass sich zu viel Glukose im Blut befindet. Durch regelmäßige Bewegung, Gewichtsreduktion, eine gesunde Ernährung aber auch die Einnahme entsprechender Medikamente können dabei helfen, den Blutzucker in den Griff zu bekommen.

(Foto: [© Chinnapong], stock.adobe.com)

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