Lucentis (Ranibizumab) ist der Handelsname eines Arzneimittels aus dem Hause Novartis, das bei der feuchten Form der altersbezogenen Makuladegeneration (AMD) sowie einer eingeschränkten Sehkraft im Zusammenhang mit einem diabetischen Makulaödem ins Auge injiziert werden kann.
Lucentis: Wirkung
Hinter der kryptischen Bezeichnung „Ranibizumab“ verbirgt sich ein humanisiertes, rekombinantes monoklonales Antikörperfragment, welches den so genannten „Vascular Endothelial Growth Factor“ (VEGF-A) reduziert. VEGF-A ist ein Protein, das die Neubildung kleiner Blutgefäße (Angiogenese) und damit die beschriebenen Indikationen begünstigen kann. Durch die Bindung von VEGF-A kann Lucentis die unerwünschte Aktivität des Proteins unterbinden und die Bildung von krankhaften Schwellungen im Auge sukzessive reduzieren.
Lucentis: Anwendungsgebiete
Lucentis wird bei erwachsenen Patienten zur Behandlung verschiedener Indikationen verwendet, die allesamt zur nachhaltigen Beeinträchtigung des Sehvermögens führen. Die Erkrankungen resultieren allesamt aus Schäden der lichtempfindlichen Schicht im hinteren Abschnitt des Auges. Diese Schäden können unter anderem auf das Wachstum der besagten Blutgefäße (chorioidale Neovaskularisation, CNV) zurückgehen, was insbesondere bei der altersabhängigen Makuladegeneration oder der pathologischen Myopie der Fall ist.
Das Novartis-Präparat hat sich insbesondere bei der Behandlung der feuchten Form der altersbezogenen Makuladegeneration behauptet. Die im Vergleich zur trockenen Ausprägung deutlich aggressivere Variante der Augenkrankheit betrifft etwa 20% aller AMD-Patienten und ist mittlerweile der Hauptgrund für Erblindungen in Industrienationen.
Daneben kann Lucentis auch bei der Feststellung eines Makulaödems (Schwellung im Zentrum der Netzhaut) verschrieben werden. Eine solche Schwellung kann durch Diabetes (diabetisches Makulaödem) oder eine Venenverstopfung in der Netzhaut (retinaler Venenverschluss) ausgelöst werden.
Der Hersteller: Novartis
Der Lucentis-Hersteller Novartis mit Sitz in Basel, Schweiz entstand anno 1996 aus der Fusion von Ciba-Geigy und Sandoz. Damals handelte es sich um die größte Unternehmensfusion der Welt. Seit 2012 gilt Novartis offiziell als das größte Pharmaunternehmen der Welt. Die Aktiengesellschaft beschäftigt knapp 130.000 Mitarbeiter rund um den Globus und erwirtschaftet einen Umsatz von etwa 58 Milliarden US-Dollar jährlich.